Rheinische Post Langenfeld

Die neue Lust von Appelkamp

Der Mittelfeld­spieler ist spät in der Saison angekommen und überragt nun.

- VON GIANNI COSTA UND TOBIAS DINKELBORG

Shinta Appelkamp konnte vonWiesbad­en gar nicht genug bekommen. Ein Tor geschossen, eins vorbereite­t, Fortuna 2:0 gewonnen – außerhalb des Platzes war er indes nicht so zielstrebi­g unterwegs. Appelkamp, 23, war zur Doping-Kontrolle ausgewählt worden. Es lief so überhaupt nicht.Weshalb der Mannschaft­sbus sich bereits auf den Weg machte. Irgendwann war dann auch Appelkamp soweit und ab da musste er im Wagen der Betreuer immer wieder darum bitten, dass eine Pause eingelegt wurde. „War typisch“, sagt er mit einem Lächeln. „Es hat schon so mehr als eine Stunde gedauert. Aber es war eine schöne Heimfahrt. Es war ein angenehmer Samstag. Es hat alles gepasst, wir haben unsere Hausaufgab­en gemacht.“

„Es macht momentan einfach Spaß.Wir spielen einfach als Mannschaft gut, jeder von uns hat gerade viel Selbstvert­rauen, jetzt müssen wir hoffen, dass es auch so weitergeht“, sagt der Mittelfeld­spieler. Besonders sein Zusammensp­iel mit Matthias Zimmermann und Felix Klaus ist mehr als sehenswert. „Wir wissen, wo wir unsere Stärken haben. Zimbo ist meistens der Erste, der den Ball hat. Felix und ich schauen dann, wie wir uns anbieten können. Wir versuchen, immer ein, zwei Schritte vorauszude­nken, Zimbo hat ein gutes Näschen. Es macht einfach Spaß.“

Appelkamp hat persönlich eine eher durchwachs­ene Saison bisher erlebt. Was zuvorderst allerdings nicht an einem großen Leistungst­ief gelegen hat, sondern der Tatsache geschuldet war, dass ihn immer wieder Verletzung­en ausgebrems­t hatten. „Immer ein Thema. Verletzung­en tun weh, jetzt hat es mich diese Saison auch leider erwischt. Ich muss trotzdem immer dranbleibe­n“, sagt der Deutsch-Japaner. „Wenn ich auf dem Platz stehe, dann versuche ich natürlich alles zu geben.“

Daran besteht an sich auch kein Zweifel. Wenngleich sein Cheftraine­r Daniel Thioune auch immer mal wieder kleinere Spitzen in Richtung Appelkamp gesendet hat. Der Vorwurf: Er arbeitet zu wenig nach hinten, eine etwas disziplini­ertere Einstellun­g gegen den Ball.„Ich kann da sicherlich noch viel mehr machen. Bei Zehnern sagt man das oft, es trifft bei mir auch durchaus zu. Er sagt es mir auch immer wieder“, verrät Appelkamp. „Ich spiele natürlich mehr offensiv, aber natürlich gehören auch die Defensivau­fgaben dazu. Es macht auch Spaß, den Ball zu erobern – und dem Trainer zu zeigen, dass ich es doch kann. Ich habe da auf jeden Fall noch Potenzial nach oben.“

Auf was kommt es für Appelkamp jetzt in den letzten fünf Partien an? „Auf jeden Fall geduldig bleiben“, sagt er. „Nicht überheblic­h werden, konzentrie­rt weiterspie­len. „Jetzt geht es natürlich richtig um was und man schaut gespannt auf die anderen Spiele. Wir liegen drei Punkte vor dem HSV und haben das bessere Torverhält­nis.“

Im Team seien die Ziele klar. „Jeder weiß bei uns, worum es geht.Wir dürfen uns keine Fehler erlauben und müssen konzentrie­rt bleiben in jeder Aktion. In Wiesbaden sah es in der ersten Halbzeit nicht so konzentrie­rt aus, da hatten wir zu viele einfach Fehler dabei. Solche Dinge tun weh“, erzählt er. „Fürth und danach Schalke, Nürnberg, Kiel und Magdeburg würden das sofort bestrafen. Von daher müssen wir das vermeiden. Aber wir haben uns auch den Respekt erarbeitet. So soll es am Wochenende weitergehe­n.“

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FOTO: MORITZ MÜLLER Mittelfeld­spieler Shinta Appelkamp gehörte in Wiesbaden zu den großen Matchwinne­rn.

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