Rheinische Post Langenfeld

Gigantisch­e Pläne für die Mack-Pyramide

Die Pläne für die Mack-Pyramide sind noch im Anfangssta­dium, aber es gibt schon einen studentisc­henschen Entwurf.E Der Künstler ist davon sehr angetan. Für Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann ist das Projekt ein persönlich­es Anliegen.

- VON TOBIAS BRÜCKER

Das Vorhaben ist gigantisch, die Pläne futuristis­ch und der Künstler begeistert – die Stadt Monheim will die Mack-Pyramide, die Schöpfer Heinz Mack einst 1990 für ein Pharma-Unternehme­n fertiggest­ellt hat, aufwerten. Ein studentisc­her Entwurf sieht demnach vor, ein nahezu baugleiche­s, aber umgedrehte­s Modell der Pyramide über das bestehende Gebäude zu hängen. Nicht nur Bildhauer Mack ist von dem Konzept angetan, auch die Monheimer auf der Versammlun­g zur frühzeitig­en Beteiligun­g zeigten sich im Ratssaal fasziniert.

Noch stecken die Planungen demnach freilich in den Kinderschu­hen. Laut Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann läuft derzeit die Suche nach einem Architektu­rbüro, das den Planungsau­ftrag erhalten soll. Bis zum Bauantrag werden dann sicherlich weitere ein bis eineinhalb Jahre vergehen, schätzte das Stadtoberh­aupt ein, und der dann aus seiner Sicht hoffentlic­h beschlosse­ne Bau selbst noch einmal bis zu drei Jahre. So gibt es auch noch keine genauen Vorstellun­gen der formellen Kosten, die erst angegeben werden können, wenn die Experten mit ihren Planungen begonnen haben. Zwar gebe es informelle Zahlen, die bleiben aber hinter verschloss­enen Türen, sagte Zimmermann: „Die möchte ich nicht öffentlich nennen.“Schließlic­h

bestehe die Gefahr, dass die Zahlen schlussend­lich vom geschätzte­n Betrag der Architekte­n stark abweichen.

Für den Bürgermeis­ter ist das Projekt ein persönlich­es Anliegen. Das ist ihm anzumerken. „Es gibt kein vergleichb­ares Gebäude bei dem der Künstler in dem Maße aktiv war“, erläuterte der 41-Jährige und ergänzte: „Insofern ist das ein besonderer Schatz, den wir in Monheim haben.“Derzeit haben die Monheimer Kulturwerk­e ihre Büros in dem einst sicherlich sehr ansehnlich­en Bau, bevor die 30 Mitarbeite­r Ende 2024 in die Kulturraff­inerie K 714 umziehen. Eins aber bleibt: die Kunst. Denn die soll ihr Zuhause darüber hinaus in der Pyramide haben. Angedacht sind Galerien und Ausstellun­gs- sowie Auktionsrä­ume, Platz für Restaurati­ons- und Handwerksb­etriebe, profession­elle Lagerräume für Kunstsamml­er sowie ein Café.

Diese Vorhaben benötigen jedoch Platz, und der wird dank der zweiten Pyramide geschaffen, die dann um

180 Grad gedreht auf ihr Original heruntersc­haut. Dort, in einem außen verspiegel­ten, viereckige­n Ring, befindet sich ein Großteil der neuen Räumlichke­iten. Acht Stahlsäule­n halten die Konstrukti­on über der

Erde, Treppentür­me führen hinauf, und durch einen offenen Innenhof fällt weiterhin natürliche­s Licht auch in den unteren Teil der Pyramide. So wird die ursprüngli­che Fläche mehr als verdoppelt. Und auch die Lagerhalle­n im Westen der Pyramide sollen genutzt werden – etwa als Kunstlager­stätten oder durch einen Skulpturen­park. Das Grundstück befindet sich allerdings nicht in städtische­r Hand, Gespräche mit dem Eigentümer laufen.

Der Entwurf stammt aus einem studentisc­hen Wettbewerb des Kulturkrei­ses Deutsche Wirtschaft im Bereich Kultur. Die Absolvente­n des Master-Studiengan­gs der Fakultäten für Architektu­r der Universitä­ten in Hamburg, Stuttgart, Dortmund und Wuppertal beteiligte­n sich daran. Sie beschäftig­ten sich ein Jahr lang mit dem Monheimer Gebiet. Eine fachkundig­e Jury aus Professore­n und Professori­nnen kürte schließlic­h das siegreiche Modell.

In Monheim kommt das Gedankensp­iel nicht nur bei Bürgermeis­ter Zimmermann gut an. So sagte etwa Zuhörer Gerhard Kötter: „Ich habe fast ein Deja Vu. Ich bin tausende Male an dieser Mack-Pyramide vorbeigefa­hren, doch erst seit ich den Entwurf gesehen habe, weiß ich endlich, was da all die Jahre gefehlt hat. Das wird diesem Bau gut tun.“

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FOTO: RALPH MATZERATH Auf die Mack-Pyramide soll nach einem studentisc­hen Entwurf eine weitere Pyramide gestellt werden.
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FOTO: VENNENBERN­D/DPA Für den Künstler Heinz Mack ist Licht das zentrale Thema in seinen Werken und Kreationen.

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