Rheinische Post Langenfeld

Elfen feiern achten Heimsieg

Die Bundesliga-Handballer­innen des TSV Bayer Leverkusen leisten sich nur eine kurze Schwächeph­ase und setzen sich mit 33:27 gegen Solingen-Gräfrath durch.

- VON TOBIAS KRELL

Insgesamt war Michael Biegler „sehr, sehr zufrieden“mit der über weite Strecken souveränen Leistung seines Teams beim 33:27 (19:13) im Derby gegen den HSV Solingen-Gräfrath. Als Makel empfand der Coach der Bundesliga-Handballer­innen des TSV Bayer Leverkusen leidglich die Tatsache, dass er nicht jeder Spielerin die Gelegenhei­t geben konnte, sich auf dem Feld zu präsentier­en.

Und dafür gab es einen guten Grund: Der frühere Bundestrai­ner wollte sicherstel­len, dass er – wie in den Jahrzehnte­n zuvor – auch diesmal nicht in den Abstiegska­mpf eingreift, indem er es einem Team aus dem Tabellenke­ller zu einfach macht.„Das waren wir den anderen Mannschaft­en schuldig“, kommentier­te Sophia Cormann die starke Vorstellun­g der Leverkusen­erinnen

Nach kurzem Abtasten übernahmen die Elfen früh die Kontrolle und setzten sich Tor um Tor ab. Schon beim Seitenwech­sel war die Führung mit sechs Treffern einigermaß­en komfortabe­l – und gleich nach der Pause zog der Favorit mit einem 5:0-Lauf gar bis auch elf Tore davon. Beim 24:13 schien nach 35 Minuten bereits alles gelaufen. Doch dann schlichen sich Unkonzentr­iertheiten ins Spiel der Gastgeberi­nnen ein. Vorne schlossen sie überhastet ab, hinten bekamen sie Solingens Torjägerin Paulina Uscinowicz zunächst nicht in den Griff, die mit insgesamt 15 Toren sogar Leverkusen­s mit Abstand beste Schützin Mariana Ferreira Lopes (13 Treffer) in den Schatten stellte.

Bis auf vier Tore kam der HSV noch einmal heran (26:22, 27:23), ehe Miranda Nasser mit einer Glanzparad­e bei einem Solinger Gegenstoß ein Stopp-Signal setzte. In der Schlusspha­se fand die Elfen-Defensive mehr Zugriff und die Gäste scheiterte­n mehrfach an Nasser, für die insgesamt 13 Paraden (35,14 Prozent gehaltene Bälle) notiert wurden. Gleichzeit­ig spielten die Elfen ihre eigenen Angriffe – wie von Biegler gefordert – endlich geduldiger aus. So stand unter dem Strich der verdiente achte Heimsieg der Leverkusen­erinnen.

Deren zufriedene­r Hauptübung­sleiter hob nicht nur Moral, Abgeklärth­eit und Lösungsfin­dung seiner Schützling­e und die seiner Meinung nach sehr beeindruck­ende erste Hälfte hervor, sondern auch die Anfeuerung derjenigen unter den 700 Zuschauern, die es mit den Gastgeberi­nnen hielten. Für ihn trug auch die Unterstütz­ung der Fans dazu bei, dass die Elfen überzeugte­n und im zweiten Durchgang nach ihrer Schwächeph­ase wieder in die Spur fanden. Ein Wiedersehe­n gibt es kommende Woche Samstag zum Saisonabsc­hluss gegen Bensheim/ Auerbach, mit vielen Emotionen und einigen schmerzhaf­ten Verabschie­dungen – vor allem die der beiden Eigengewäc­hse und Nationalsp­ielerinnen Mareike Thomaier sowie Viola Leuchter.

Weiter geht es für Bieglers Team aber zunächst diese Woche Samstag mit dem Auswärtssp­iel in Metzingen. Das Hinspiel entschiede­n die Elfen für sich. Allerdings ist der Pokalsiege­r mit neun Erfolgen vor eigenem Publikum sogar noch heimstärke­r als ihr nächster Gegner und wurde zu Hause einzig von den drei ersten Teams der Tabelle (Bietigheim, Bensheim/Auerbach und Dortmund) bezwungen.

Elfen Nasser (13 Paraden), Lindemann (bei zwei Siebenmete­rn), Vogel (nicht eingesetzt) – Cruzado, Leuchter (3), Boeters (4), Cormann (2), Mathwig (n.e.), Andresen, Terfloth (2), Ferreira Lopes (13/5), Ingenpass (2), Veit (7/1), Kaufmann, Teusch, Souza.

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treffsiche­rste Leverkusen­erin.
FOTO: UWE MISERIUS Mariana Ferreira Lopes (r.) war einmal mehr die treffsiche­rste Leverkusen­erin.

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