Fortuna hat Gladbach-Profi auf der Liste
Grant-Leon Ranos könnte nächste Saison für Düsseldorf auflaufen. Doch zunächst muss geklärt werden, ob das Team aufsteigt.
In diesen Tagen kann sich Klaus Allofs vieler Schulterklopfer sicher sein. Der 66-Jährige hat Fortuna zumindest zurück an den Rand der ganz großen Fußball-Bühne geführt. Ob man wirklich wieder ab der kommenden Saison im Rampenlicht steht, wird sich erst nach zwei zusätzlichen Partien zeigen. Denn ob die Düsseldorfer den Sprung in die Bundesliga schaffen, wird erst nach der Relegation geklärt sein.
Entsprechend verschieben sich einige Abläufe und Prioritäten in den Planungen der Rheinländer.Vermutlich erst am 27. Mai gegen kurz vor Mitternacht, wenn man ein mögliches Elfmeterschießen einkalkuliert, wird Allofs die Antwort darauf haben, welches Szenario in den Vorplanungen greifen wird. Nach Informationen unserer Redaktion spielt ein Name bei Fortuna zumindest eine Rolle: Grant-Leon Ranos. Doch wie wahrscheinlich ist eineVerpflichtung des 20-Jährigen zum aktuellen Zeitpunkt? Und was ist überhaupt dran an einer kolportierten Einigung zwischen Borussia Mönchengladbach und den Düsseldorfern?
In seiner ersten Saison bei Borussia sind für Ranos gerade einmal 59 Minuten in zehn Einsätzen zusammengekommen. Das Fazit lässt sich vor dem letzten Bundesliga-Spieltag bereits ziehen, weil der Armenier seit sechs Wochen mit einer Sprunggelenksverletzung ausfällt. Dass er seine einzigen Scorerpunkte – ein Tor und einen Assist – beim Debüt ablieferte, unterstreicht die Problematik, die er nie überwinden konnte: Es war das Erstrundenduell im DFB-Pokal mit dem Oberligisten TuS Bersenbrück.
Aufmerksam geworden waren die Borussen auf Ranos vor allem durch seine Auftritte für die zweite Mannschaft des FC Bayern in der Regionalliga Bayern – 20 Tore und 13 Vorlagen schaffte er 2022/23 in der wohl schwächsten der fünf Viertliga-Staffeln. Der Sprung aus Vilzing, Heimstetten und Aschaffenburg in die größten Stadien des Landes war zu ambitioniert, um ihn direkt zu schaffen. Umso mehr Sinn ergäbe
für Ranos ein Zwischenschritt in der Zweiten Liga als Leihspieler.
Kurz vor seinem ablösefreien Wechsel nach Gladbach, der alsWette auf die Zukunft eingeordnet werden darf, hatte der 20-Jährige doppelt für Furore gesorgt: Zum einen waren da
seine Tore für Armenien beim 4:2 in Wales, zum anderen verblüffte er als optischer Doppelgänger des jungen Lars Stindl. Auch fußballerisch gibt es Überschneidungen mit Gladbachs Rekord-Kapitän, aus der Tatsache, der einzige Spieler im Kader mit diesem Profil zu sein, konnte Ranos jedoch keinen Vorteil ziehen – bei Trainer Gerardo Seoane war er kaum gefragt.
Ranos gilt als flexibler Angreifer, der am liebsten zwischen den gegnerischen Linien schwimmt. Tech
nik und Abschluss sind gut, am Rest kann gefeilt werden. Der gebürtige Niedersachse müsste noch ein bisschen mehr aus sich herausgehen, arg schüchtern wirkte er bisweilen, fast schon überwältigt vom BundesligaFußball. Doch die Anlagen, um es zu schaffen, besitzt er zweifellos.
Was heißt das für einen möglichen Wechsel rund 30 Kilometer weiter nach Stockum? Nach unseren Informationen ist der Name Ranos auf einer Shortlist durchaus vertreten – als möglicher Leihspieler. Gleichwohl gibt es aktuell keinerlei konkreteVereinbarungen. Aus dem engsten Umfeld des Zweitligisten heißt es, Ranos sei derzeit keine „heiße Spur“. Um dann hinterherzuschieben: „Kann er aber ja noch werden.“
Damit ist ganz gut umschrieben, was die aktuelle Krux ist. Denn als Erstligist könnte Fortuna möglicherweise keine gute Plattform für Ranos bieten, um Spielpraxis auf höchstem Niveau zu sammeln. Als Zweitligist könnte er dagegen einer der Schlüsselspieler sein, um im nächsten Anlauf den Sprung nach ganz oben zu schaffen.
Funfact: Ranos und Fortuna-Angreifer Christoph Daferner sind bei derselben Berateragentur unter Vertrag. Tatsächlich wird auch einiges davon abhängen, wie die Entscheidung in dieser Personalie ausfällt, um zu wissen, welchen Bedarf es überhaupt in der Offensive gibt. Entsprechend spannend und vor allem dynamisch dürften die kommenden Wochen werden – in Gladbach und in Düsseldorf.