2000 Liter Bier vom Schützenfest geklaut
(kno) Das Schützenfest der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Bürrig-Küppersteg begann mit einem unerfreulichen Zwischenfall: Unbekannte Täter entwendeten gleich zu Beginn der viertägigen Feierlichkeiten 2000 Liter Bier aus einem Kühlwagen. „Die Diebe haben den Wagen einfach aufgeknackt und die Fässer vermutlich mit einem Transporter weggeschafft“, berichtete Kommandant Michael Bremkamp. Dieser dreiste Diebstahl überschattete zwar den Auftakt, konnte die Stimmung ansonsten aber nicht trüben.
Vielmehr erwiesen sich die organisatorischen Änderungen als besonders vorteilhaft. „Weil wir das Prinzen- und Königsschießen auf Sonntag und die Krönung auf Montag verlegt haben, ist alles sehr viel stressfreier“, erklärte Vereinsvorsitzender Toni Schmitz. Entsprechend locker verlief der traditionelle Wettbewerb um den Königsvogel. Im Vorfeld hatte Schmitz dafür gesorgt, dass sich das Holztier um einiges länger als im Vorjahr auf der Stange halten konnte.
Denn für den Bau hatte er ein anderes Material verwendet und eine spezielle Verstärkung eingearbeitet. Am Ende war von den Teilnehmern deutlich mehr Geduld gefragt. Erst beim 237. Schuss konnte sich Inge Wicher gegen die Konkurrenz behaupten. „Mein Wunsch war immer Königin zu werden“, sagte die 78-jährige Rentnerin. „Ich habe mich total gefreut“, strahlte sie an der Seite von Prinzgemahl Peter, der sich einiger Freudentränen nicht erwehren konnte.
Beim Eröffnungsschießen hatte sich bereits der 56-jährige Maler und Lackierer Michael Broser als Tellkönig durchgesetzt. Anja Thum gelang mit dem 77. Schuss der Siegtreffer stellvertretend für ihren einjährigen Neffen, den neuen Kinderprinzen Jonah Thum. Das Mitsingkonzert am Samstag begann wegen der enormen Konkurrenz im BayerStadion zunächst verhalten. „Vielen Schützen blutete das Herz, weil sie als Fans nicht in der BayArena sein konnten“, offenbarte Bremkamp. Als viele im Anschluss an die Meisterfeier nach Bürrig strömten und sich die schwarz-roten Fan-Farben mit den grün-weißen Schützenfarben mischten, war die Stimmung allerdings gerettet.