Aus den USA zum Titelfinale
Gute 8000 Kilometer dürften es schon sein, die Falko Steinbach und sein Sohn Tankred zurückgelegt haben, um die beiden Titelfinale der Werkself zu sehen. Beide kommen aus New Mexico und sind glühende Bayer-Fans.
Für Falko Steinbach und seinen Sohn Tankred kennt die Leidenschaft für Bayer 04 keine Grenzen. Vor einer Woche sind die glühenden Anhänger aus Amerika gekommen. Und haben somit vermutlich die weiteste Fan-Anreise hinter sich, um bei den letzten Begegnungen in dieser Saison dabei zu sein.
Bereits am Mittwoch drückten sie ihrer Mannschaft beim Europa League-Finale in Dublin die Daumen. Und reisen am Samstag rechtzeitig nach Berlin, um dann bei dem DFB-Pokal-Finale dabei zu sein. Für ihren Enthusiasmus haben Junior und Senior nicht nur eine Menge Zeit, sondern auch eine beachtliche Summe investiert. Für beide ist es jeden Cent wert. „Natürlich ist es viel Geld. Die Chance, unsere Lieblingsmannschaft gleich in zwei Finalspielen zu sehen, ist unbezahlbar. Wir würden es immer wieder genauso machen“, sind sich Vater und Sohn einig.
Für Falko Steinbach ist die Unter
„Auch wenn ich in Amerika lebe, verfolge ich jedes Spiel und bleibe immer auf dem Laufenden.“Falko Steinbach Bayer-04-Fan
nehmung mehr als nur eine sportliche Pilgerreise. Denn sein Interesse an Leverkusen kommt nicht von ungefähr. Zwar lebt der 67-Jährige seit fast 25 Jahren in Albuquerque (New Mexico). Doch aufgewachsen und zur Schule gegangen ist er in Leverkusen. Schon als Zwölfjähriger gab er sein erstes öffentliches Konzert in Schloss Morsbroich,
ehe er parallel zur Reifeprüfung am Freiherr-vom Stein-Gymnasium sein Studium an der Musikhochschule Köln aufnahm.
Nachdem er zwischen 1989 und 1999 als Lehrbeauftragter für Klavier an der Universität Köln tätig war, wechselte der Komponist und Professor für Klavier an die University of New Mexico in die USA. Konzertreisen führten ihn seither um die ganze Welt.
Aber seine Vorliebe für Fußball führte ihn immer wieder zurück in die Heimat nach Leverkusen. Der Fan hat seit vielen Jahren eine Dauerkarte und besucht so oft wie möglich die Heimspiele, wenn er in Deutschland ist. Selbst den Aufstieg
1979 in die Bundesliga hat er schon miterlebt. „2024 war seither definitiv die beste Fußballsaison“, betont der Vater dreier Kinder. „Auch wenn ich in Amerika lebe, verfolge ich jedes Spiel und bleibe immer auf dem Laufenden.“Die Begegnungen schaut er sich in der Regel zeitversetzt am nächsten Morgen um 7.30 Uhr im Fernsehen an. Bei ihm am Frühstückstisch sitzt dann meistens der elfjährige Sebastian, der den Spaß am Hobby – in Amerika als Soccer bezeichnet – mit Vater und Bruder teilt.
Mit Fußball konnte der 25-jährige Tankred sogar das Studium an der Universität in Colorado Springs finanzieren. Seit drei Jahren lebt der
Software-Ingenieur nun in Denver (Colorado), verbrachte die Sommerferien während seiner Kindheit jedoch überwiegend bei den
Großeltern in Deutschland. Dort war er regelmäßig Teilnehmer der Fußballschule von Bayer 04 Leverkusen, durfte mit dem Jugendteam trainieren und darüber hinaus auch als Jugendtrainer arbeiten. „Meine Eltern haben meine Interessen für Fußball früher nie so richtig unterstützt. Deshalb bedeutet es mir alles, dass ich diese Begeisterung jetzt mit meinen Söhnen teilen kann“, sagt Falko Steinbach.
Hätte er abschließend einen Wunsch frei, dann würde er sich wünschen, dass Xabi Alonso das Team über das kommende Jahr hinaus trainiert und auf diese Weise eine kontinuierliche Arbeit gewährleistet.