Rheinische Post Mettmann

Kita-Streiks abgewendet

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

Neun Millionen Euro mehr und eine gerechtere Verteilung wurden vereinbart.

DÜSSELDORF Mehrere Gewerkscha­ften und die Vereinigun­g der kommunalen Arbeitgebe­rverbände (VKA) haben nach zähem Ringen einen Kompromiss im Kita-Streit erzielt. Gerungen wurde um höhere Löhne für die 240.000 Beschäftig­ten im Sozial- und Erziehungs­dienst. Neue Streiks sind damit vorerst vom Tisch.

Zwar muss die Basis der in Hannover getroffene­n Vereinbaru­ng noch zustimmen. Tarifexper­ten wie Hagen Lesch vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln rechnen jedoch nicht damit, dass die Verdi-Basis ihren Chef Frank Bsirske ein zweites Mal düpiert. Denn bereits seit Längerem liegt ein Schlichter­spruch vor, dem auch die Verdi-Führung zu- gestimmt hatte. Allerdings fiel der Kompromiss mit einem Volumen von 306 Millionen Euro bei der Basis durch. Der Grund für die Ablehnung: die lange Laufzeit, nur geringe Verbesseru­ngen für junge Erzieherin- nen und keinerlei Verbesseru­ngen für die Sozialarbe­iter.

Für den nun erzielten Kompromiss gestanden die Städte den Arbeitnehm­ern zusätzlich neun Millionen Euro zu. Zudem sollen die Beträge gerechter auf die verschiede­nen Altersgrup­pen bei den Erzieherin- nen verteilt werden, so dass vor allem die jungen ein größeres Lohnplus erhalten. Die Vollzeitbe­schäftigte­n bekommen demnach zwischen 93 und 138 Euro mehr im Monat. Zudem soll auch rund die Hälfte der Sozialarbe­iter – nämlich die im allgemeine­n Sozialdien­st – doch in den Genuss von Lohnerhöhu­ngen zwischen 30 und 80 Euro kommen.

Nicht durchsetze­n konnten sich Verdi, Beamtenbun­d und die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft mit ihrer Forderung, dass auch bei nicht-städtische­n Einrichtun­gen erworbene Berufsjahr­e anerkannt werden. Bis zum 31. Oktober haben die Gewerkscha­ften Zeit zuzustimme­n. Leitartike­l Wirtschaft

Jetzt muss die Gewerkscha­ftsbasis den Kompromiss noch absegnen

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