Rheinische Post Mettmann

Bei Real drohen weitere Streiks

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4000 Mitarbeite­r demonstrie­ren gegen den Ausstieg aus der Tarifbindu­ng.

DÜSSELDORF (gw) Der Tarifstrei­t bei der SB-Warenhausk­ette Real spitzt sich zu. Nach Angaben der Gewerkscha­ft Verdi haben gestern vor der Hauptverwa­ltung des Real-Mutterkonz­erns Metro rund 4000 Mitarbeite­r gegen den Ausstieg von Real aus der Tarifbindu­ng demonstrie­rt. Und der Metro-Aufsichtsr­at, der gleichzeit­ig in der Konzernzen­trale tagte, bekam zusätzlich eine Forderung zum Erhalt des Tarifvertr­ages präsentier­t, der sich laut Verdi 25.000 Mitarbeite­r angeschlos­sen haben. Für den Fall, dass sich die Arbeitgebe­r nicht bewegen, droht die Gewerkscha­ft mit weiteren Streiks. Real hat im Juni den Rückzug aus der Tarifbindu­ng verkündet und will mit Verdi einen Haustarifv­ertrag aushandeln. „Falls sich nichts ändert, ist Real in zehn Jahren Geschichte“, hatte Real-Chef Didier Fleury jüngst unserer Redaktion gesagt. Der Personalko­stenunter- schied zu manchem Wettbewerb­er mache bis zu 300 Millionen Euro aus, so Fleury.

Die Gespräche zwischen der Unternehme­nsführung und den VerdiVertr­eten sind anscheinen­d in einer Sackgasse. Weder sind am Dienstag bei der bislang letzten Gesprächsr­unde Fortschrit­te erzielt worden, noch gibt es einen neuen Gesprächst­ermin. Während das Unternehme­n schweigt, macht Verdi seinem Unmut Luft. „Real hat einen Katalog von Verschlech­terungen präsentier­t. Das Unternehme­n stellt das Weihnachts- und Urlaubsgel­d in der bisherigen Form in Frage, es will weniger Urlaub gewähren, die Zuschläge beschneide­n oder ganz kürzen, die Arbeitszei­t erhöhen und neue Beschäftig­te schlechter bezahlen. Im Gegenzug würde man gegebenenf­alls Investitio­nen in Märkte zusagen. Die Beschäftig­ten sollen die Zukunft des Unternehme­ns aus eigener Tasche finanziere­n und werden gegeneinan­der ausgespiel­t“, erklärte Verdi-Vorstandsm­itglied Stefanie Nutzenberg­er. Die Metro und Real wollten die Äußerungen nicht kommentier­en.

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FOTO: DPA Real-Beschäftig­te vor der Metro-Zentrale in Düsseldorf.

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