STATISTIK
den ging – ein glücklicher Elfmeter aus Sicht der Platzherren. Raffael schoss selbst, traf aber Joe Hart – wie auch nach 34 und 47 Minuten, als Englands Nummer eins Sieger blieb im Privatduell mit dem Borussen. Herrmann scheiterte nach 37 Minuten an ebenfalls Hart. Er hielt sein Team im Spiel.
André Schubert hatte vermutet, dass man mit Teamgeist und einem guten Plan auch Gegner wie Manchester, deren Plan vor allem teuer bezahlte Individualisten sind, beikommen kann. Sein Team war gut gestaffelt und immer auf Balleroberung nebst schnellem Umschalten aus. 37 Prozent Ballbesitz reichten vor der Pause, um ein deutliches Chancenplus zu haben. Die Gladbach-Fans hatten Freude an diesem Abend, den sie mit einer starken Choreografie eingeleitet hatten. Dass die Gladbacher im schwarzen Outfit spielten, war auch eine historische Reminiszenz: 1996 hatten sie in düsteren Trikots 3:2 bei Arsenal London gewonnen.
Damals war Stefan Effenberg der Anführer, gestern war Raffael die Triebfeder eines gut funktionierenden Teams, in dem jeder seinen Job mit Bedacht erledigte. Raffael war spielfreudig, sprühte vor Ideen und war immer dabei, wenn es gefährlich wurde. So war es schon gegen Augsburg und in Stuttgart – nur, dass er da weit effektiver war (fünf Vorlagen, ein Tor insgesamt). Bis zur 54. Minute war die fehlende Effektivität das einzige Manko der Borussen. Dann aber war das Thema durch, weil Raffael Sturmpartner eiskalt war vor dem Ziel: Julian Korb passte von rechts zurück, und Lars Stindl schoss ein geschichtsträchtiges Tor, das erste der Borussen in der Champions League. Das verdiente 1:0. Der Borussia-Park bebte. Otamendis Ausgleich war ein Freudendämpfer – umso mehr das späte 1:2. Fabian Johnson hatte Agüero im Strafraum zu Fall gebracht, und der Argentinier verwandelte eiskalt.