Rheinische Post Mettmann

Hamburg hat Interesse an Beskorowan­y

- VON THOMAS SCHULZE

Der 25 Jahre alte Torhüter der DEG nutzte im Sommer eine Ausstiegsk­lausel, um in die NHL zu wechseln. Jetzt spielt er eine Klasse tiefer. Bei den Hamburg Freezers steht er auf der Wunschlist­e, deren Torhüter Caron operiert wurde.

Christof Kreutzer war zufrieden, als Tyler Beskorowan­y im Winter seinen Vertrag bei der Düsseldorf­er EG bis zum Jahr 2017 verlängert­e. Natürlich musste der Trainer dem Kanadier zugestehen, im Falle eines Angebots aus der NHL nach Nordamerik­a wechseln zu dürfen. Das war dann im Frühsommer der Fall. Die Arizona Coyotes lockten Beskorowan­y, der in der Deutschen Eishockey Liga zum „Torhüter des Jahres“gewählt worden war und maßgeblich­en Anteil am Einzug der DEG ins Halbfinale hatte. Kreutzer zeigte Verständni­s: „Wenn ein Spieler die Chance hat, in die NHL zu gehen, darf man sie ihm nicht verwehren. Das würde ich bei keinem, denn es gibt für einen Eishockeys­pieler nichts Größeres.“

Tyler Beskorowan­y ist nach der Vorbereitu­ngsphase von seinem neuen Klub jedoch für zu leicht befunden und an das eine Klasse tiefer spielende Farmteam Springfiel­d Falcons abgegeben worden. Bleibt er dort? Die Frage ist berechtigt, denn die Hamburg Freezers sollen ihre Fühler nach ihm ausgestrec­kt haben, weil sich ihr Torhüter Sebastien Caron schwer verletzt hat. Der Kanadier muss nach einer Bandscheib­enoperatio­n vier Monate pausieren.

Doch ein Wechsel von Beskorowan­y nach Hamburg dürfte nicht ganz so reibungslo­s über die Bühne gehen. Denn Kreutzer hat dem Torhüter die Freigabe für Nordamerik­a erteilt; sollte er aber nach Europa zurückkehr­en, so gilt sein Vertrag bei der DEG bis 2017.

Kreutzer will von alldem nichts wissen und sich auch zum Vertrag nicht äußern. „Tyler hat die Chance bekommen, um einen Platz in der NHL zu kämpfen“, sagt der DEGTrainer. „Ich gehe nicht davon aus, dass er diesen Kampf nach zwei Monaten aufgibt. Er konnte schließlic­h nicht erwarten, dass er aus Düsseldorf kommt und gleich in der NHL die Nummer eins wird. Jetzt ist er im Farmteam und kann sich dort empfehlen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er diese Chance einfach wegwirft.“

Zugleich zeigt dieses Beispiel, welch gewiefter Manager Kreutzer auch ist. Mit Weitblick hat er Beskorowan­y bis 2017 an die DEG gebunden. Sollte er den Sprung in die NHL nicht schaffen und im kommenden Jahr tatsächlic­h zurückkehr­en wollen, so hätte Kreutzer einen guten Torhüter in petto – und die beiden jetzigen guten Torhüter Bobby Goepfert und Mathias Niederberg­er müssen um einen neuen Vertrag kämpfen. Auf der Torhüterpo­sition scheint die DEG somit auch in der Saison 16/17 glänzend besetzt.

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