Bürgerwillen
Nein, “stolz” können die leitenden Mitarbeiter des Baudezernats nicht sein. Eine Planung so umzusetzen, wie sie vor zehn Jahren entstanden ist, bedeutet meistens kein Ruhmesblatt – vieles hat sich geändert, wie es auch von den Bürgerinnen und Bürgern vor der endgültigen Durchführung vorgetragen wurde. Statt die alte Planung als “alternativlos” zu bezeichnen, hätte eine Überprüfung und ein Abgleich mit dem Bürgerwillen (die Stadtverwaltung ist für die Bürger da und nicht umgekehrt!) erfolgen müssen. Die Bedenken, dass z.B. viele Lastwagen mit 50 km/h die schmale Nordstraße hoch düsen (dort ist auch eine Schule angesiedelt!), um dann an der jetzt schon überlasteten Kreuzung Berliner/Düsseldorfer Straße für mehrere Ampelphasen stehen zu bleiben, sind nicht aus der Luft gegriffen. Geradezu widersinnig wird es, wenn darauf hingewiesen wird, dass eine Sperrung für die Lkw wegen der staatlichen Zuschüsse nicht möglich ist – was geht denn nun vor? Das Baudezernat verweist zudem hinsichtlich der Belastung auf spätere Messungen. Dieses “Verschieben” wird in Mettmann immer dann praktiziert, wenn dem Bürgerwillen nicht gefolgt werden soll. Es werden Fakten geschaffen, und dann wundert man sich, dass die Bürger dagegen argumentieren. Warum in dem Artikel übrigens die aktive Bürgerbeteiligung angegriffen und dabei die Stadtplanung, die ihre Planung ohne Änderungen durchzieht, gewissermaßen gelobt wird, ist angesichts des üblichen Ablaufs derartiger Planungen in Mettmann nicht nachvollziehbar. Rainer Laurenze Mettmann