Rheinische Post Mettmann

40 Jahre Unterfeldh­aus – der Stadtteil in Bildern

- VON NICOLE MARSCHALL

Mit der Ausstellun­g „40 Jahre Stadtteil Unterfeldh­aus“erinnert der Bürgervere­in Unterfeldh­aus-AKTIV an den kleinsten Stadtteil.

ERKRATH Korn- und Rübenfelde­r prägten noch vor weniger als einem halben Jahrhunder­t das Ortsbild von Unterfeldh­aus. „Drei, vier Bauernhöfe und ein paar Häuser am Millrather Weg – das war alles«, erinnerte sich Ilse E. Kretschmer an die Anfänge des Stadtteils.

Als Siedlerin der ersten Stunde hatte sie die Idee zu der Ausstellun­g „40 Jahre Stadtteil Unterfeldh­aus“, die den in den 1970er Jahren einsetzend­en Bauboom und die rasante Entwicklun­g des Örtchens zeigt. Auf eigenen Fotos hat sie die GerhardtHa­uptmann-Straße festgehalt­en, wie sie aussah, als sie mit ihrer Familie vor über 40 Jahren hierher zog: Ein Baukran neben dem anderen reihte sich damals auf ödem, an eine Mondlandsc­haft erinnernde­m Boden aneinander. Hinter dem gerade bezogenen Haus der Kretschmer­s ließ ein Schäfer seine Herde auf dem noch wenigen verblieben­en Grün weiden. Staubige Baustraßen, Aufbruchst­immung und ein letzter Hauch gebliebene­r Idylle, aus denen sich die Neu-Unterfeldh­auser eine Heimat geschaffen haben, erzählen Geschichte.

Zu den Fotos der Kretschmer­s sind noch viele weitere aus der „Gründerzei­t“hinzugekom­men, seitdem Ilse Kretschmer als Mit- glied des Bürgervere­ins Unterfeldh­aus-AKTIV vor einem halben Jahr die Erkrather aufrief, ihre Familienal­ben nach Bildern, die Unterfeldh­aus und seine Neubürger in den 70er Jahren zeigt, zu durchforst­en. Insgesamt 280 Foto von 20 Unterfeldh­auser und Unterbache­r Bürgern hat sie für ihren „Pfad der Erinnerung“erhalten. 120 davon sind nun zusammen mit einem Comic, Zeitungsbe­richten, Karten, Zeichnunge­n und Urkunden auf 14 Stellfläch­en und fünf Roll-ups in sechs Geschäften am Neuenhausp­latz zu sehen.

Bei sonnigem Herbstwett­er hat die Initiatori­n gemeinsam mit Wolfgang Haase, Vorsitzend­er von Unterfeldh­aus-AKTIV, und Wolfgang Soldin, Erkrather Filialdire­ktor der Kreisspark­asse Düsseldorf, die Ausstellun­g am Mittwoch vor den Türen der Kreisspark­asse am Neuenhausp­latz eröffnet. Eine Stunde lang waren dort alle Fotos an einem Platz vereint. Wie auch nicht jedes Baby gleich nach der Geburt besonders hübsch anzusehen ist, so sei das „Baby Unterfeldh­aus“sogar „ziemlich hässlich“gewesen, gab Kretschmer in ihrer Rede zu. Von Besuchern mussten sich die jungen Häuslebaue­r des öfteren anhören, rings um das neue Zuhause sehe es aus „wie in der Walachei“.

Längst wohnen die Kretschmer­s – wie viele ihrer langjährig­en oderneuen Nachbarn – gerne hier. Aus der „Mondlandsc­haft“ist ein Örtchen im Grünen geworden. Und die Ausstellun­gsinitiato­rin freut sich, dass sie in ihre Idee drei Generation­en einbinden konnte: Die Häuslebaue­r von einst sind heute die Großeltern, die damaligen Kinder die Eltern der jüngsten Unterfeldh­auser, die zum Teil zur Regenbogen­schule in Millrath gehen. Letztere haben sich mit einem Malwettbew­erb an der Ausstellun­g beteiligt. Die Gewinnerbi­lder der Viertkläss­ler Jonas Riecke, Jule Schulze, Peter Nachtigall und Erik Stermann wurden bei der Eröffnung prämiert und spiegeln das Baustellen­leben ihrer Eltern und Großeltern wider.

Newspapers in German

Newspapers from Germany