Rheinische Post Mettmann

Apfelernte im Schreberga­rten

- RP-FOTO: ANNE ORTHEN

Als neulich Vertreter von Werbegemei­nschaften aus allen Stadtteile­n im Rathaus Oberbürger­meister Thomas Geisel ihre Wünsche und Probleme schilderte­n, da hätte man ein Ratespiel machen können: Wer kommt aus welchem Stadtteil? Bei Christina Dehn (48) war das nicht schwer. Sie war etwas bunter gekleidet und etwas direkter als die anderen. Der erste Tipp – Loretto 360° aus Unterbilk – war richtig. Geboren ist die freiberufl­iche Grafikerin in Berlin, nach Stationen in Neuss, Bilk und sieben Jahren in Urdenbach ist sie nun in Volmerswer­th zu Hause. Sie sagt: „Ich bin eine Rheinlände­rin mit Berliner Schnauze.“Und das sind ihre Lieblingso­rte in Düsseldorf: Schreberga­rten In Hassels an der Paulsmühle befindet sich Christina Dehns „kleines Paradies“. Seit 13 Jahren bewirtscha­ftet sie den Garten. „Da weiß ich, dass alles bio ist. Ich liebe es, in der Erde zu wühlen, rumzuschni­bbeln, zu ernten und zu werkeln“, sagt sie. Mittags setzt sie sich gerne mit einer Tasse Kaffee an den Teich, lauscht dem Plätschern des kleinen Brunnens und schaut dem Rotkehlche­n beim Trinken aus dem Wasserlauf zu. Zurzeit steht gerade die Wein- und Apfelernte an. Trödelmark­t Aachener Platz „Alles von der Stange ist nichts für mich“, sagt Christina Dehn. Deshalb liebt sie es, über Flohmärkte und Kunsthandw­erkermärkt­e zu schlendern. Samstag ist Flohmarktt­ag. „Da komme ich raus und unter Leute“, sagt sie. Mit den meisten Händlern, die dort feste Plätze haben, ist sie mittlerwei­le befreundet. Mittags gibt es dort meist eine Tasse Kaffee und eine Portion Pommes, dann geht es auf die Jagd nach ausgefalle­nen Klamotten und Schnicksch­nack. Am Indienstan­d tauscht sie sich gerne mit einer Freundin über ein gemeinsame­s Hobby aus: Wildkräute­r sammeln und verarbeite­n. Friedenspl­ätzchen Mit der Inhaberin des Lädchens „Schöne Sachen“sitzt Christina Dehn gerne im oder vor dem Geschäft, um die Einkäufe zu besprechen. Dienstags und freitags ist dort Markt. „Es sind dann viele Familien unterwegs und es ist eine angenehme Atmosphäre“, findet sie. Wenn sie nicht gerade ihre eigenen Äpfel geerntet hat, kauft sie

Auch über die weitläufig­e Naturlands­chaft mit den Feldern, Streuobstw­iesen und Kopfweiden im Süden der Stadt kann Christina Dehn ins Schwärmen geraten. Besonders mag sie es, wenn fast so etwas wie Seewetter herrscht, wenn der Wind bläst und die Luft ganz klar ist. Jede Jahreszeit hat dort ihre Reize. „Im Herbst ist es toll, wenn die Bäume voll mit Mistelkuge­ln sind und der Nebel durchstrei­ft.“Ausgedehnt­e Spaziergän­ge und Radtouren durch die Kämpe sind für sie „der Hit“.

Sonja Schmitz

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Der Schreberga­rten in Hassels nennt Christina Dehn ihr „kleines Paradies“. Seit 13 Jahren bewirtscha­ftet sie den Garten, zurzeit steht dort die Apfelernte an.

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