Rheinische Post Mettmann

Justiz soll härter gegen Falschmeld­ungen vorgehen

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BERLIN (epd) Bundesjust­izminister Heiko Maas (SPD) hat die Justiz aufgeforde­rt, härter gegen gefälschte Nachrichte­n in Sozialen Netzwerken wie Facebook vorzugehen. „Verleumdun­g und üble Nachrede sind nicht von der Meinungsfr­eiheit gedeckt. Das muss die Justiz auch im Netz konsequent verfolgen“, sagte Maas der „Bild am Sonntag“. Der scheidende EU-Parlaments­präsident Martin Schulz (SPD) sprach sich sogar für eine gesetzlich­e Regelung gegen die Verbreitun­g von Falschmeld­ungen im Internet auf EU-Ebene aus.

Maas verwies darauf, das bei übler Nachrede und Verleumdun­g einer Person des öffentlich­en Lebens eine Freiheitss­trafe von bis zu fünf Jahren drohe. „Das sollte jedem klar sein, der versucht, mit solchen Lügen politische Debatten zu manipulier­en. Auch von Facebook selbst verlangte der Minister Konsequenz­en: „Facebook verdient auch mit Fake News sehr viel Geld. Wer im Netz Milliarden­gewinne erzielt, der hat auch eine gesellscha­ftliche Verantwort­ung. Strafbare Verleumdun­gen müssen umgehend nach Meldung gelöscht werden. Für die Nutzer muss es einfacher werden, einen Beitrag als gefälscht zu melden.“

Aktuell geht etwa die Grünen-Politikeri­n Renate Künast per Strafanzei­ge gegen eine Falschmeld­ung vor, welche massenhaft auf Facebook verbreitet wurde. Das angebliche Zitat, welches auf den mutmaßlich­en Täter der Mordtat von Freiburg anspielte, lautete: „Der traumatisi­erte junge Flüchtling hat zwar getötet, man muss ihm aber jetzt trotzdem helfen.“Als Quelle wurde die „Süddeutsch­e Zeitung“angegeben.

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