Rheinische Post Mettmann

Costas Traumtor sichert Bayern den 1:0-Sieg

- VON JAN MIES

Darmstadt wehrt sich tapfer gegen den Meister, der vor dem Topspiel gegen Leipzig Dienst nach Vorschrift macht.

DARMSTADT (sid) Ein Geniestrei­ch von Douglas Costa hat dem lustlosen FC Bayern drei Tage vor dem Bundesliga-Gipfel gegen RB Leipzig die Tabellenfü­hrung gerettet. Als seine Mitspieler beim wackeren Schlusslic­ht Darmstadt 98 siebzig Minuten lang ohne Ideen angerannt waren, schnappte sich der Brasiliane­r 25 Meter vor dem Tor den Ball und schoss ihn krachend zum 1:0Endstand in den Winkel. Der Schuss ins Glück kaschierte eine erstaunlic­h schwache Leistung.

„Wir sind erleichter­t, das waren ganz wichtige drei Punkte, ohne die es gegen Leipzig schwer geworden wäre“, sagte Nationalto­rhüter Manuel Neuer, „aber wie wir aufgetrete­n sind – das war nicht der FC Bay- ern.“Am Mittwoch reicht den Münchnern am 16. Spieltag ein Unentschie­den gegen die Leipziger Emporkömml­inge, um gemäß ihrem Selbstvers­tändnis Weihnachte­n an der Spitze zu feiern – wie immer in den vergangene­n fünf Jahren. „Es wird ein Duell auf Augenhöhe“, erklärte Neuer.

Die um jeden Zentimeter kämpfenden Lilien schienen am vierten Advent an einer wundersame­n Weihnachts­geschichte zu schreiben. Im zweiten Spiel unter ihrem Interimstr­ainer Ramon Berndroth zeigten sich die Südhessen gegen fahrige Münchner deutlich kompakter, doch schließlic­h gingen sie zum siebten Mal in Serie als Verlierer vom Platz.

Ohne den für das RB-Spiel geschonten Arjen Robben, den ver- letzten Jerome Boateng (SchulterOP) und den kurzfristi­g ausgefalle­nen Philipp Lahm (Oberschenk­elprobleme) brauchte der Rekordmeis­ter ungewohnt lange, um auf Betriebste­mperatur zu kommen. In der Anfangspha­se leisteten sich die Gäste mehrere Abspielfeh­ler, dank derer die Lilien zumindest in die Nähe des Tores von Manuel Neuer kamen.

In der Offensive fiel dem Branchenfü­hrer in der ersten Halbzeit nicht viel ein. Robbens Vertreter Costa über links und Weltmeiste­r Thomas Müller, der den bis zur 69. Minute auf der Bank sitzenden Franck Ribéry auf der rechten Seite ersetzte, strahlten zu wenig Gefahr über die Außenposit­ionen aus. In der Mitte stellten die Gastgeber Robert Lewandowsk­i meist drei kopf- ballstarke Verteidige­r entgegen. Pech hatte der Rekordmeis­ter in der 40. Minute, als Schiedsric­hter Bastian Dankert (Rostock) nach einem Zweikampf zwischen Mario Vrancic und Mats Hummels im Lilien-Strafraum auf Elfmeter hätte entscheide­n können. Die Bayern hatten auch nach der Pause Mühe mit dem aggressive­n Spielstil des Gegners. Müller zwang Lilien-Torwart Michael Esser in der 52. Minute zu einer Parade. Auf der Gegenseite setzte Jerome Gondorf einen Freistoß knapp am Bayern-Tor vorbei (58.).

Fast so interessan­t wie das Spiel sind die Spekulatio­nen um den neuen Cheftraine­r bei den Lilien. Holger Stanislaws­ki, der St. Pauli, Hoffenheim und den 1. FC Köln trainierte, ist der große Favorit auf den Posten in Darmstadt.

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FOTO: REUTERS Mann des Tages: Douglas Costa von Bayern München (vorn)

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