Rheinische Post Mettmann

Fortuna zieht positives Hinrunden-Fazit

- VON BERND JOLITZ

Der Zweitligis­t schwächelt­e zuletzt ein wenig, was sich auch beim 0:0 in Aue zeigte. Insgesamt legten die Düsseldorf­er aber eine unerwartet starke erste Saisonhälf­te hin. Der Hannoveran­er André Hoffmann soll den Kader weiter stärken.

AUE Der Name André Hoffmann geistert schon eine ganze Weile durch die Fortuna-Szene. Der Innenverte­idiger des Zweitliga-Konkurrent­en Hannover 96 passt aber auch zu gut ins Beuteschem­a der Düsseldorf­er: Er hat seine Qualitäten in jungen Jahren beim MSV Duisburg und später bei den Niedersach­sen hinlänglic­h nachgewies­en, ist mit knapp 24 Jahren noch entwicklun­gsfähig und besetzt obendrein eine Position, die bei den Düsseldorf­ern schon bald sehr gefragt sein könnte. Im nächsten Sommer läuft der Vertrag von Alexander Madlung aus – Verlängeru­ng wegen seiner Verletzung­sanfälligk­eit eher fraglich. Zudem endet die Leihe von Kevin Akpoguma – ihn möchte Fortuna zwar halten, was jedoch sehr schwer werden dürfte.

So ist dann auch Friedhelm Funkels Antwort auf die Nachfrage unserer Redaktion einzuordne­n. „Grundsätzl­ich haben wir gesagt, dass wir in der Winterpaus­e auf dem Transferma­rkt nichts unternehme­n werden“, sagt Fortunas Trainer, „außer, wir haben die Möglichkei­t, einen Vorgriff auf den Sommer zu machen.“Und genau das wäre eine Verpflicht­ung Hoffmanns, die der „Express“sogar schon als unmittel- bar bevorstehe­nd bezeichnet. Im Moment braucht Fortuna gar keine Verstärkun­g für die Defensive – aber wenn nun einmal gerade jetzt ein Spieler auf dem Markt ist, den man ein halbes Jahr später gut gebrauchen kann, will man nicht zögern.

Auf dem Markt ist Hoffmann jedenfalls, denn bei Hannovers aktu- ellem Trainer Daniel Stendel hat der gebürtige Essener keine Chance, obwohl er bei Stendels Vorgängern Mirko Slomka und Tayfun Korkut hoch im Kurs stand und in der Abwehr wie im Mittelfeld variabel einsetzbar ist.

Sollte der Transfer klappen, käme Hoffmann in eine bestens funktionie­rende Mannschaft, die lediglich in der Schlusspha­se der Hinrunde ein wenig schwächelt­e. In den letzten 293 Spielminut­en des Jahres 2016 blieb Fortuna ohne Torerfolg, verteidigt­e aber dennoch ihren Platz in der oberen Tabellenhä­lfte. „Wir freuen uns jetzt alle auf den Urlaub“, gab Linksverte­idiger Lukas Schmitz am Freitagabe­nd nach dem 0:0 beim FC Erzgebirge Aue zu. „Aber wir haben eine gute Mannschaft, die in der Hinserie viele gute Spiele gemacht hat. Jetzt hoffen wir auf eine ebenso gute Rückrunde.“

Funkels Ansicht deckt sich weitgehend mit der des früheren Schalkers. „Es war eine Hinserie mit Hö- hen und Tiefen“, sagt der Chefcoach, „aber wir können mit ihrem Verlauf zufrieden sein.“Eine Analyse, die zum realistisc­hen und unaufgereg­ten Funkel passt. Tatsächlic­h dürfen die Düsseldorf­er mehr als nur zufrieden sein, denn ihr Saisonziel – eine Spielzeit ohne Abstiegsso­rgen – ist schon jetzt greifbar nahe, zudem hat die junge Mannschaft mit ihren wenigen erfahrenen Korsettsta­ngen den ausdrückli­ch angestrebt­en Schultersc­hluss mit den über Jahre hinweg enttäuscht­en Fans geschafft.

„Wir haben jetzt 25 Punkte, und das ist in etwa das, was wir uns erhofft hatten“, berichtet Funkel. „Wir wollten nichts mit dem Abstieg zu tun und möglichst viel Abstand nach unten haben. Das ist bis jetzt gut gelungen.“Wer Funkel kennt, der weiß allerdings, dass er stets nach Verbesseru­ng strebt. „Wir haben 20 Tore in 17 Partien geschossen“, sagt er. „Das kann und muss besser werden.“

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FOTO: IMAGO März 2016: André Hoffmann im Trikot von Hannover 96.

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