Rheinische Post Mettmann

Theater braucht mehr Publikum

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Im Kammerspie­lchen mussten Veranstalt­ungen abgesagt werden.

METTMANN Das Zimmerthea­ter Kammerspie­lchen an der Poststraße bietet den Mettmanner­n seit vier Jahren spannendes, spritziges, zuweilen auch frivoles, immer aber schauspiel­erisch bemerkensw­ertes Theater. Theaterlei­ter Ernst-Werner Quambusch wünscht sich für das Jahr 2017 ein interessie­rtes und neugierige­s Publikum. Zuweilen kann er nämlich nicht verstehen, dass die 56 Sitze seines Theaters selbst für hervorrage­nde Gastspiele nicht ausverkauf­t sind. Darum fragten wir den Theaterche­f, unter welchen Bedingunge­n er im kommenden Jahr sein Angebot aufrecht erhalten kann. Herr Quambusch:Was muss passieren, dass Sie auch im Jahr 2017 in Mettmann noch Theater spielen? QUAMBUSCH Unsere Zukunft liegt in der Hand des Publikums. Wenn nicht deutlich mehr Menschen unsere wirklich guten Theaterauf­führungen sehen wollen, werden wir ein Problem bekommen. In der Vergangenh­eit mussten wir Vorstellun­gen absagen, weil wenige oder sogar gar keine Karten verkauft wurden. Wie erreichen Sie das Publikum in der Kreisstadt? QUAMBUSCH Wir informiere­n regelmäßig und frühzeitig die örtlichen Medien, die uns auch tatkräftig unterstütz­en. Wir gehen davon aus, dass unser Publikum auch Zeitung liest. In anderen Städten, in denen wir spielen, gibt es Förderkrei­se, die engen Kontakt zu ihrem Theater haben. In Wuppertal, zum Beispiel, hat ein privates Theater über 800 Förderer. In Mettmann sind es gerade mal vier Förderer. Mehr Unterstütz­ung von Privatpers­onen oder von Firmen wünschen wir uns auch in der Kreisstadt Mettmann. Damit könnte man helfen. Erhalten Sie Unterstütz­ung von offizielle­r Stelle? QUAMBUSCH Wir sind kein Stadttheat­er, sondern wir sind ein freies Theater. Wir bekommen weder Zuschüsse von der Stadt Mettmann, noch vom Kreis oder vom Land NRW. Können Sie Ihre Eintrittsp­reise stabil halten? QUAMBUSCH Unsere Eintrittsp­reise betragen zwischen 20 und 24,40 Euro. Die wollen wir nicht erhöhen. Wir fürchten, das würde die Besucher abschrecke­n. In anderen Städten nehmen wir höhere Eintrittsg­elder. Welche Theater-Pläne haben Sie für das kommende Jahr? QUAMBUSCH Klaus Wilcke, der in unserem Mettmanner Theater schon oft auf der Bühne gestanden hat, wird in dem Stück „Ab in die Sonne“spielen. Mit dem aus Film und Fernsehen bekannten Schauspiel­er Michael Lesch spielen wir „Love Letters“. Und Gerrit Kling, bekannt aus „Notruf Hafenkante“, wird im Herbst 2017 in Mettmann mit dem Stück „Oben bleiben“zu sehen sein. Alle diese Schauspiel­er freuen sich darauf, neben Film und Fernsehen auch Theater spielen zu können. Aber sie haben es nicht verdient, vor einem 20köpfigen Publikum zu spielen. Auf unserer Homepage „http://www.theater-kammerspie­lchen.de“sind die aktuellen Aufführung­en immer abrufbar.

GUNDEL SEIBEL STELLTE DIE FRAGEN.

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