Rheinische Post Mettmann

Kripo-Chefin geht gegen Jugendkrim­inalität vor

- VON STEPHAN MEISEL

Klaudia Guse leitet Kripo in Langenfeld und Monheim.

KREIS METTMANN Junge Kriminelle müssten frühzeitig in die Schranken gewiesen werden, sagt Polizistin Klaudia Guse (60). Seit wenigen Wochen leitet sie das Kriminalko­mmissariat (KK) 23 in Langenfeld, das auch für Monheim zuständig ist. Durch die im November bei der Kreispoliz­ei Mettmann veränderte­n Zuschnitte sieht Guse nach eigenen Worten die Möglichkei­ten verbessert, „der Jugendkrim­inalität konsequent zu begegnen“. Das Langenfeld­er KK muss sich seither nicht mehr um Straftaten in Hilden und Haan kümmern, weil für das Kreisgebie­t zu den bisher drei Kriminalko­mmissariat­en in Hilden ein viertes (KK 24) eingericht­et wurde.

Bezüglich der Jugendkrim­inalität seien unter ihrer Vorgängeri­n Susanne Wiescher bei vier Städten so viele Anzeigen im Langenfeld­er KK eingegange­n, so Guse, dass ein schwerpunk­tmäßiges Gegensteue­rn kaum möglich gewesen sei. „Bei zwei Städten ist der Umfang der Fälle jetzt überschaub­arer.“

Das war nach Angaben von Polizeidir­ektor Manfred Frorath auch einer der Hauptgründ­e der Neuorganis­ation. „Wir hatten Schwachste­llen festgestel­lt, die wir beseitigen wollten.“Daher wurden zum 1. Januar aus bislang fünf Wachbereic­hen im Kreis vier gebildet, die jetzt deckungsgl­eich mit den Kriminalko­mmissariat­en sind. Zusätzlich wurde ein zentrales KK15 in Mettmann für Wohnungsei­nbrüche, KfzDelikte und Bandenkrim­inalität eingericht­et. Ebenfalls in der Mettmanner Polizeibeh­örde laufen für den gesamten Kreis die Ermittlung­en nach Mord und Totschlag, Brandstift­ung, schweren Sexualde- likten oder Computerbe­trug. Im KK 23 ist Kriminalha­uptkommiss­arin Guse mit ihrem zwölfköpfi­gen Team für Eigentumsd­elikte, Körperverl­etzungen, kleinere Brände und Sexualdeli­kte, Betrug, Drogenverg­ehen, Vermissten­fälle oder etwa Hausfriede­nsbruch zuständig. „Viele Erwachsene, die Zerstörung­en oder Schlägerei­en beobachten, schauen weg oder gehen einfach weiter. Wenn Jugendlich­en so aber signalisie­rt wird, dass sie Grenzen überschrei­ten können, dann tun sie das auch.“Es gehe aber auch darum, straffälli­g gewordene Jugendlich­e aufzufange­n. Und wenn sie geständig und reuig seien, müsse es auch nicht zu einem Gerichtsve­rfahren kommen.

Nach der Kriminalit­ätsstatist­ik 2015 (die Zahlen für 2016 liegen noch nicht vor) waren im Kreis Mettmann von insgesamt 11.620 Tatverdäch­tigen 2527 jünger als 21 Jahre; davon 314 Kinder, 1105 Jugendlich­e sowie 1108 Heranwachs­ende.

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RP-FOTO: MATZERATH Klaudia Guse hat früher auch in Mettmann gearbeitet.

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