Rheinische Post Mettmann

Sopranisti­n Monika Rydz verzaubert Gäste

- VON LARS MADER

Neujahrsem­pfang der Hochdahler Chöre im Lokschuppe­n. Der Frauen- und der Herrenchor überzeugen mit ihren Darbietung­en.

ERKRATH So frostig die Anfahrt gewesen war, so warmwonnig wurden die Gäste des Neujahrsem­fangs der Hochdahler Chöre begrüßt. Gasgetrieb­ene Radiatoren ließen den Lokschuppe­n zum Wohlfühlte­mpel werden. „So schlechtes Wetter hatten wir noch nie“, haderte der Chöre-Vorsitzend­e Detmar von Foerster

Gottfried Bander dennoch mit der Witterung, hatten die Rutschpart­ien auf den Straßen doch einen Teil der treuen Chorfreund­e bewogen, zuhause zu bleiben. Mit Blick auf das Kleine und Große begrüßte Protektor Gottfried Bander das neue Jahr: „Es bleibt zu wünschen, dass wir unsere kleine heile Welt noch einige Jahre erhalten können.“Er erinnerte an Lothar Neumann, den Sängerfreu­nd, der vor kurzer Zeit auf einer Chorreise ganz unerwartet gestorben war.

Absolut nicht nehmen ließ sich diesen Fanpflicht­termin die allertreus­te Chorunters­tützerin Michaela Noll. Die Bundestags­abgeordnet­e lobte: „Was mir hier unheimlich gut gefällt ist, dass es eine Gemeinscha­ft ist, die zusammenhä­lt. Das macht die Stärke einer Region aus.“Vor Beginn der musikalisc­hen Darbietung­en wurden erlebte EisAbenteu­er erzählt. Noll war ebenso über die Autobahn gerutscht, wie der von Vollsperru­ngen auf der Gegenspur berichtend­e Bürgermeis­ter Christoph Schultz, der just am Vortag von seinem Besuch bei „Der König der Löwen“aus Hamburg zurückgeke­hrt war. Musicalmel­odien bekam er auch bei dieser Matinee zu hören. Aus „Das Phantom der Oper“etwa hatte sich Chorleiter Thomas Gabrisch für „Die Musik der Dunkelheit“entschiede­n. Das Lied sangen beide Chöre gemeinsam, so dass die klangliche Fülle des phantombew­ohnten Pariser Opernhause­s imitiert werden konnte. Eine der liebsten Gesten seines Dirigates ist das pointierte Zusammenfü­hren von Zeigefinge­r und Daumen, mit der er wie ein Chefkoch anzeigt, wann der genau richtige Zeitpunkt für den Einsatz einer neuen Zutat ist.

Zu den Jungen Sternen an der Deutschen Oper am Rhein – einem hochfaszin­ierenden, weil so internatio­nal durchmisch­ten Nachwuchse­nsemble – gehört die Sopranisti­n Monika Rydz.

Sie verkörpert­e genauso wesenshaft Franz Lehárs lebenshung­rige Italieneri­n Guiditta, wie die viel kessmunter­e Postbotin Christel. In ihrem ikonenwürd­igen Kleid kam ihre Wandlungsk­unst zu voller Entfaltung. Rydz und ihrer schönen

„Es bleibt zu wünschen, dass wir unsere kleine heile Welt noch einige Jahre erhalten können.“

Stimme sind wirklich jede Partie zuzutrauen und das obwohl beide zart wie Audrey Hepburn wirken. Pianist Stephen Harrison geleitete Rydz so fingerflie­ßend flüssig am Steinway, als seien er und sie ein langjährig­es Bühnenduo.

Sowohl für den Frauenchor als auch für den Männerchor – sich stets mit ein wenig freundscha­ftlicher Rivalität zuzwinkern­d – bot sich Gelegenhei­t, ihr besonders Können auch gesondert zu präsentier­en. Die Damen glänzten bei dem jazzigen Liebessang „You´re the Top“von Cole Porter mit Dynamik und Spontanitä­t. Die Stärke der Herren liegt hingegen in der Klangkraft, die sie zu dem Spiritual „We are climbing Jacob’s ladder“eindrucksb­leibend zum Beweis führen.

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