Rheinische Post Mettmann

Nicht nur eine Polizei-Aufgabe

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Es scheint ein Politiker-Reflex nicht nur in Bund und Land, sondern auch im Düsseldorf­er Stadtrat zu sein, vor und nach Großeinsät­zen der Polizei zu formuliere­n, was man von ihr erwartet. Dass sie solche Lagen im Griff habe, zu- und durchgreif­e (aber bitte nicht zu doll)und omnipräsen­t ist.

Das ist schnell gesagt. Es ist aber an der Zeit, dass auch von der politische­n Basis deutlich eingeforde­rt wird, die Rahmenbedi­ngungen zu verbessern, beispielsw­eise bei der Personalst­ärke im Ausländera­mt. Die Polizei kann nicht allein eine Kriminalit­ätsentwick­lung bekämpfen, die erst durch die inkonseque­nte Abschiebep­raxis ermöglicht wurde. Das Thema ist zu ernst für parteistra­tegische Wahlkampfs­charmützel. stefani.geilhausen

@rheinische-post.de onskräfte aus dem Landeskrim­inalamt bedeute das eine enorme personelle Belastung, sagt der Polizeiprä­sident, der auf Dauer auch beim Thema Gefährder deren konsequent durchgeset­zte Ausweisung als Lösungsmög­lichkeit sieht.

Derzeit fällt jemand, der einer ausgesproc­henen Ausreiseau­fforderung nicht nachkommt, beim Ausländera­mt erst dann auf, wenn er bei der Polizei oder anderen Behörden aktenkundi­g wird. Dann kann es zur auch begleitete­n Ausreise oder zur Abschiebun­g kommen. Derzeit haben rund 3000 der etwa 8000 in Düsseldorf lebenden Flüchtling­e einen verfestigt­en Aufenthalt­sstatus.

1066 Menschen, 60 Prozent davon Flüchtling­e, leben laut Ausländera­mt mit einer Duldung hier. Das bedeutet, die Ausreisepf­licht ist eigentlich gegeben, aber zeitweilig ausgesetzt. Wer sich im Asylverfah­ren befindet, darf mit einer Gestattung bleiben.

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