Grillen auf koreanische Art
Die koreanische Küche wird immer beliebter. In einem neuen Restaurant kann sich der Gast jetzt Fleisch und Fisch selbst am Tisch grillen.
Von außen sieht das Restaurant an der Münsterstraße recht unscheinbar aus. Lediglich die Leuchtreklame mit den vier Buchstaben und der einen Ziffer sorgt bei Passanten und Autofahrern gleichermaßen für Aufmerksamkeit: BBQ4Y. Das heißt so viel wie „Barbecue for you“, also Grillen für euch.
Inhaber Jian Yin und seine Frau Joengmei haben die ehemalige gutbürgerliche Kneipe „ Em Fuhle Stock“in ein modernes asiatisches Restaurant verwandelt, dabei aber ein wenig von dem Flair des Vorgängers behalten. Beispielsweise gibt es immer noch den Tresen.
Blickfang, wenn man das Restaurant betritt, ist eine Kühltheke mit Getränken, darunter zahlreiche asiatische Spezialitäten und Biersorten. Dann geht es in den ersten Speiseraum. Dort fallen die eingebauten Grills in den Tischen auf. Denn im BBQ4U bereitet sich der Gast, sofern er möchte, sein Essen selber zu.
In der koreanischen Küche ist es Tradition, auf kleinen Tischgrills sein Fleisch und sein Gemüse zu garen. Im BBQ4U gibt es zwei Arten von Grill: den elektrischen, an dem man sich die Temperatur selbst einstellen kann, und im großen Gesellschaftszimmer gibt es Holzkohlegrills. Der Raum ist aber meist nur am Wochenende geöffnet, wenn im Restaurant Hochbetrieb herrscht.
Es hat sich schnell herumgesprochen, dass sich im Haus an der Münsterstraße ein Spezialitätenrestaurant befindet. Unter den Gästen sind nicht nur viele Koreaner, sondern auch Japaner. Denn die lieben die koreanische Küche etwa so, wie die Deutschen die italienische Küche mögen.
Sicherlich, der Gast kann auch à la carte bestellen. Doch das ist die Ausnahme. Eigentlich wählt jeder Besucher das Büffet zum Preis von 19,90 Euro (Wochenende 21,90). Neben einem täglich wechselnden Süppchen gibt es zahlreiche Vorspeisen, die sich der Gast selbst zusammenstellt: Manju (gefüllte Teigtaschen), kleine Pfannküchlein und klassische koreanische Beilagen wie scharfer Tofu, scharfer Gurkensalat und knackige Sojasprossen sind nur eine kleine Auswahl. Selbstverständlich darf Kimchi nicht fehlen. Dieser scharf eingelegte Kohl ist eine der koreanischen Spezialitäten. Allerdings würzt Köchin Chunlei Lee, Mutter des Inhabers, moderat für den deutschen Geschmack statt landestypisch scharf.
Und dann geht’s ans Grillen. Meeresfrüchte, Schweine- und Lamm- fleisch, Gemüse und Rindfleisch stehen zur Auswahl. Der Gast stellt sich sein eigenes Menü zusammen. Fleisch und Meeresfrüchte bringt die Chefin auf einer hübsch dekorierten Platte an die Tische. Dann schaltet sie den Grill an und erklärt gerne, was auf welche Weise gegart wird. Zu den Spezialitäten zählen beispielsweise das marinierte Roastbeef und marinierte Rinder- zungen oder Kräuterling. Alles sehr schmackhaft.
Das Beste ist das Bulgogi, eingelegtes Rindfleisch, das koreanische Nationalgericht. Köchin Chunlei Lee lässt es drei Tage lang in einer Marinade ziehen. Dann ist das Fleisch butterzart. Auch die Marinade entsteht nach einem alten Familienrezept, mit vielen Früchten und Sojasoße. Wie bei jeder korea- nischen Familie ist es ein Geheimrezept, das von Generation zu Generation weitergeben wird. Dieses Bulgogi ist das Beste, was wir bisher in einem koreanischen Restaurant in Düsseldorf gegessen haben. Deshalb gehört es bei der Nachbestellung dazu.
Denn nachbestellen kann der Gast innerhalb von zweieinhalb Stunden so viel wie er will.