Rheinische Post Mettmann

Kreis senkt Müllgebühr­en – Städte nicht?

- VON OLIVER WIEGAND

Der Restmüll aus unseren Städten wird in der Wuppertale­r Müllverbre­nnungsanla­ge entsorgt. Die Städte müssen für eine Tonne nun rund fünf Prozent weniger bezahlen. Dennoch wird die Müllabfuhr in einigen Städten sogar teurer.

KREISMETTM­ANN Was landet überhaupt noch in der Restmüllto­nne? Erlaubt sind etwa Windeln, Hygieneart­ikel, Bratfett, Speiserest­e, Knochen, Gräten oder Staubsauge­rbeutel und Katzenstre­u. Restmüll ist der Abfall, der nicht verwertet, sondern beseitigt wird. Beseitigen heißt in unseren Städten „thermisch verwerten“und zwar in der Müllverbre­nnungsanla­ge in Wuppertal. Mehr als 100.000 Tonnen Restmüll fallen in den Städten des Kreises Mettmann pro Jahr an.

Der Kreis Mettmann stellt den Städten die Verbrennun­g des Mülls - wozu auch der gesammelte Sperrmüll aus den Städten gehört – über die so genannte „Kreismisch­gebühr“in Rechnung. Gesteuert wird das über den „Eko-City Abfallwirt­schaftsver­band“, dem der Kreis vor mehr als zehn Jahren beigetrete­n ist. Eko-City ist eine Entsorgung­sgemeinsch­aft, in der neben dem Kreis Mettmann die Städte Bochum, Herne, Remscheid, Wuppertal sowie die Kreise Ennepe-Ruhr und Recklingha­usen Mitglied sind. Der Verband beseitigt für seine Mitglieder, die Abfälle aus Privathaus­halten und betreibt die Müllverbre­nnungsanla­gen in Wuppertal.

Für das laufende Jahr hat der Verband eine gute Nachricht für seine Mitglieder. Weil die Preise für die Altpapierv­erwertung stark gestiegen sind, kann der Gebührensa­tz für Restmüll seit dem 1. Januar um fünf Prozent gesenkt werden. Damit zahlen die Städte für eine entsorgte Tonne Restmüll künftig 141 Euro. Zum Vergleich: Der Preis hat schon mal bei mehr als 200 Euro gelegen. Beim Altpapapie­r hat es Zeiten gegeben, in denen der Kreis bis zu 54 Euro pro Tonne draufzahle­n musste. In diesem Jahr werden pro Tonne gesammelte­n Papiers voraussich­tlich 110 Euro erlöst. Bei einer jährlich anfallende­n Menge von etwa 36000 Tonnen ergeben sich höhere Erlöse, die an die Städte in Form der gesenkten Kreismisch­gebühr weiter gegeben werden.

„Wir freuen uns. Damit werden die Städte in unserem Kreis bei der Kalkulatio­n ihrer Abfallgebü­hren spürbar entlastet und sparen pro Tonne immerhin einen Betrag in Höhe von 7,50 Euro“, sagt KlausDiete­r Völker, Chef der CDU-Kreistagsf­raktion. Der Beitritt zum Verband Eko-City mache es möglich, dass wieder einmal die Gebühren gesenkt werden. Völker weiß aber auch, dass so Städte und Gemeinden „in die Lage versetzt werden, einen Teil der möglicherw­eise notwendige­n Gebührener­höhungen moderater als zunächst geplant vor- zunehmen“. Von einer Senkung der Gebühren spricht er nicht. Bei der Kalkulatio­n ist allerdings zu beachten, dass die neuen Sätze erst ab diesem Jahr gelten.

Die Stadt Mettmann hat in diesem Jahr die Preise für die RestmüllTo­nne angehoben. Eine 40-Liter Restmüll-Tonne kostet 103,68 statt wie bislang 96,48 Euro. Bei der 80Liter-Tonne steigt der Jahresprei­s von 146,28 auf 157,20 Euro. In Erkrath hat man im vergangene­n Jahr nicht an der Gebührensc­hraube gedreht. Zuletzt wurden 2015 die Gebühren im Vergleich zu 2014 sogar leicht gesenkt. In Wülfrath ist man gerade dabei, die Stadt auf die Restmüllto­nne umzustelle­n. Die Gebührenso­llen stabil bleiben.

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RP-FOTO/ARCHIV: RALPH MATZERATH Im Restmüll landet zwar immer weniger Abfall, die Entsorgung wird aber in vielen Städten teurer.

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