Schöne Schätzchen vergangener Zeiten
Bei der ersten Ausgabe des Antikmarkts in diesem Jahr können Besucher am Sonntag in den SchadowArkaden besondere Raritäten entdecken.
Düsseldorf ist Einkaufsstadt. Kaufwütige kommen von weit her an die Königsallee und in die Shoppingzentren. Am Sonntag aber gibt es in den Schadow-Arkaden wieder ein Einkaufserlebnis der besonderen Art. Auf den zwei Etagen der Edel-Mall bieten etwa 90 Händler ausschließlich antike Waren an. „Viele dieser Artikel sind von so hoher Qualität und in gutem Zustand, dass sie eigentlich ins Museum gehören“, sagt Karin Petersen-Wiecha, die den Markt organisiert. Was auf den Tischen zum Verkauf liegt, ist streng reguliert. „Als antik bezeichnete Ware muss mindestens 100 Jahre alt sein. Was immerhin 70 Jahre oder älter ist, lassen wir als semi-antik zu“, sagt die Veranstalterin. Sie kontrolliert Händler und Waren genau – auch noch am Verkaufstag. Wenn sie einen Artikel sieht, der das Kriterium des Antiken nicht erfüllt oder bei dem sie Zweifel ob seiner Originalität hat, entzieht sie dem Anbieter noch während der Öffnungszeiten die Erlaubnis, weiter zu verkaufen. „Es gibt in der Branche viele gut gemachte Reproduktionen“, sagt Petersen-Wiecha. Dass ihre Auswahl so streng ist, sei auch ein Qualitätsmerkmal des Antikmarkts. Nur so könne sie gewährleisten, dass die Ware echt und antik ist. Die Besucher honorieren diese Mühe. Bis zu 20.000 Interessenten werden für Sonntag erwartet.
Da gibt es Mode, Besteck, Porzellan, Gläser, Lampen, Schmuck und andere Schätzchen vergangener Jahrhunderte – also alles, was bei einem Antikmarkt erwartet wird. An manchen Ständen aber dürfte dennoch manch erfahrener Besucher verblüfft werden. So zeigt ein Möbelrestaurator seltene BiedermeierMöbel, deren Oberflächen er mit Schellack veredelt und konserviert hat. Ein anderer Fachmann präsentiert Pendeluhren, die er für den Antikmarkt in ihre Einzelteile zerlegt. „Sein Handwerk ist sehr faszinierend“, sagt die Gastgeberin. „Alle Holzteile baut er ab, er säubert jedes winzige Teil der Uhrmechanik und veredelt die Beschläge durch Feuervergoldung.“Ein „wahnsinniger Aufwand“sei diese Arbeit, fügt Pe- tersen-Wiecha hinzu. Außergewöhnlich und sehr speziell seien auch die Anbieter mit Porzellanpuppen, englischen Teedosen und afrikanischer Stammeskunst.
Es gibt am Sonntag auch Waren, die dem strengen 100-Jahre-AntikGesetz nicht ganz folgen. Weil nämlich Sammlerstücke aus den 1970erJahren zurzeit so gefragt sind, macht Karin Petersen-Wiecha eine Ausnahme. Schüsseln und Kannen aus Emaille, Kinderbetten aus Holz, buntes Spielzeug sind mit dabei: „Um solche Stücke gibt es zurzeit einen wahnsinnigen Hype.“Für diese exquisiten Artikel kommen die Besucher von weit her, weiß PetersenWiecha: „Viele Käufer sind erfahrene Hobby-Sammler, andere arbeiten selbst als Fachhändler.“Sie prüfen Herkunft, Alter und Qualität ge- nau, bevor sie ihre Geldbörse öffnen. Manche Düsseldorfer aber würden einen Besuch beim Antikmarkt auch locker sehen. „Sie finden manche Artikel einfach schön, ohne den historischen Wert genauer zu hinterfragen.“
Der Antikmarkt hat am Sonntag von 11 bis 18 Uhr in den SchadowArkaden, Schadowstraße 11, geöffnet. Das Parkhaus ist geöffnet und bietet auf vier Etagen fast 1000 Plätze. Zufahrt über Martin-LutherPlatz 26. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine Anfahrt mit den Linien 701, 705, 706, U71, U72, U73 bis U83 und Haltestelle Schadowstraße bequem. Der Antikmarkt findet auch am 9. April, 21. Mai, 11. Juni, 10. September und am 5. November in den Schadow-Arkaden statt. Der Eintritt ist frei.
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