Das sagen Nachbarn über das Schaustellergelände in Rath
(alsa) Von Gewaltbereitschaft der Anwohner, scharfen Kampfhunden und Straftaten ist die Rede. Von uns befragte Nachbarn des Schaustellergeländes in Düsseldorf-Rath möchten anonym bleiben, ihre Meinungen gehen auseinander. Zwei Unternehmer vor Ort sagen, sie hätten von ihren Nachbarn nie etwas Schlimmes mitbekommen. Es bestehe kein Kontakt zu den Schausteller-Familien – daher habe es auch nicht zu Problemen kommen können. Auch ohne großartige Sicherungen käme man aus.
Andere Unternehmen schildern Gegenteiliges: „Wir erleben nur Negatives. Die Leute, die auf dem Schaustellergelände wohnen, haben sich ihren eigenen rechtsfreien Raum geschaffen, in dem sie tun und lassen können, was sie wollen. Vor Gewalt schrecken sie nicht zurück. Man traut sich aus Angst vor Konsequenzen gar nicht, die Polizei zu rufen.“
Die Beamten seien „sogar mal mit einem Panzerwagen und einem Hubschrauber“angerückt, schildert ein Anwohner: „Unter 120 Mann läuft hier kein Einsatz.“Er sei vor drei Jahren mit seinem Unternehmen weggezogen. „Mir wurden große Mengen Aluminium gestohlen. Ich musste beinahe Privatinsolvenz anmelden“, sagt er. Selbst Kinder hätten mehrfach den Zaun zu seinem Firmengelände durchschnitten, fügt aber hinzu: „Man darf nicht alle dortigen Menschen über einen Kamm scheren. Auf dem Gelände leben auch sehr nette Menschen, mit denen ich auch in Kontakt gekommen bin.“Er spricht sogar von einer „nachbarschaftlichen Hilfsbereitschaft“. Mit seinem Gabelstapler habe er auf dem Schaustellergelände einer Familie helfen können.
Die Mitarbeiterin eines anderen Unternehmens spricht von Kampfhunden: „Ich wurde einmal von einem Hund angesprungen, das hat mir Angst gemacht.“Sie sieht das Gelände als sozialen Brennpunkt an. Ob immer noch scharfe Hunde auf dem Gelände gehalten werden, ist nicht bekannt.