Vorschläge schmecken dem Bürgerforum nicht
Thema „Essbare Stadt“ist heute im Planungsausschuss. Verwaltung schlägt alternative Flächen vor. Der Streit muss vom Tisch
METTMANN Der kommunalpolitische Dauerbrenner „Essbare Stadt“steht heute auf der Tagesordnung des Planungsausschusses (17 Uhr, Rathaus). Worum geht es? Das Mettmanner Bürgerforum möchte gerne auf der Fläche zwischen Lavalplatz und Straße Am Königshof Obstbäume und -sträucher pflanzen lassen. Die Früchte stehen allen Menschen zur Verfügung.
Doch es gibt Widerstände. Nicht alle Fraktionen im Rat sind für öffentliche Obstbäume und Gemüsebeete an der Straße Am Königshof. „Andere geeignete Grünflächen konnten innerhalb des Geltungsbereichs des Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt nicht gefunden werden, so dass eine anteilige Projektfinanzierung aus dem Verfügungsfond ausgeschlossen ist“, fasst Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec die Diskussion zusammen. Die Verwaltung will das Projekt aber nicht sterben lassen und schlägt fünf alternative Flächen im Stadtgebiet vor: 1. Die Wiese am Goethepark. Bungert-Delitt meint dazu: Die Fläche könnte ein sehr schöner Standpunkt für Bürgergärten sein. Voraussetzung müsste ein Gesamtkonzept für den Park sein, damit er zum stadtnahen Anziehungspunkt für die Bürger werden kann. (Bauern- Café, Jugendscheune, Streichelzoo, Wasserspielplatz). „Damit würden Bürgergärten in das Bewusstsein der gesamten Bevölkerung gerückt und Vandalismus bekämpft, da mit der Wahrnehmung die Verantwortlichkeit der Bürgerschaft wächst.“
2. Eine Grünfläche Borner Weg (nahe dem Bauernhof). „Sie ist aufgrund starker Beschattung durch Bäume zum Gemüseanbau völlig ungeeignet. Dieses Gelände wäre al- lerdings als Bauern- Café und für einen Streichelzoo ideal“, sagt Bungert-Delitt.
3. Eine Fläche an der Hauptschule. Bungert-Delitt: „Sie ist nach unseren Informationen von der Schulleitung zur eigenen Bepflanzung verplant.“4. Eine Grünfläche Am Brückchen (nahe Goldberger Mühle). Das Bürgerforum ist auch gegen diesen Vorschlag, weil die Fläche zur Stadt sehr abseits gelegen sei. Die Fläche ist allerdings für eine Obstwiese von Interesse.
5. Eine Grünfläche Am Steinbruch (Mettmann Süd). BungertDelitt: Sie sei mit einer Entfernung von 1,5 Kilometern zu weit von der Innenstadt entfernt. Die Grünen unterstützen hingegen den ursprünglichen Plan des Bürgerforums. Fraktionssprecher Nils Les- sing: „Das tolle Projekt der Essbaren Stadt gehört möglichst in die Innenstadt, wo es von vielen Menschen gesehen und genutzt wird. Uns erschließt sich nicht, warum die anderen Fraktionen im Rat hier eher Probleme, als den Nutzen sehen. Offenbar fehlt den anderen Fraktionen einfach der Mut, mal was Neues auszuprobieren.“Falls sich mit der Zeit herausstellen sollte, dass die
Seit mehr als zwei Jahren wird um das Thema „Essbare Stadt“und über den Standort gestritten. Mittlerweile entwickelt sich das Ganze zu einer Provinzposse. Wer sich den Hang an der Treppe zum Lavalplatz anschaut, erkennt schnell, dass dort eher Langeweile und Tristesse herrscht. Egal, wie man zu der „Essbaren Stadt“steht, eine Verschönerung der Fläche wäre sinnvoll und notwendig. Warum sollen dort keine Obstbäume gepflanzt werden? Sieht auf jeden Fall besser aus als die derzeitige Buschlandschaft. Platz für Kunstwerke (wenn gewollt) wäre dann immer noch vorhanden. Es wäre jedenfalls gut, wenn das Thema endlich ad acta gelegt würde. Wir haben in Mettmann dringendere Probleme als Obstbäume und Gemüsebeete im öffentlichen Raum. Viele Menschen nervt die Diskussion. Und Machtproben brauchen wir auch nicht. christoph.zacharias@rheinischepost.de Fläche doch nicht richtig genutzt wird, pflanze man dann halt das übliche städtische Grün. Mit welchen Argumenten die andern Politiker den Bürgern erklären wollen, warum sie eine Fläche lieber zwei Jahre brach liegen lassen, als einer Initiative zu erlauben, kostenlos Apfelbäume und Gemüse für alle dort anzupflanzen, sei den Grünen schleierhaft, so Lessing weiter.