Rheinische Post Mettmann

Die Fastenzeit beginnt

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Der Karneval ist vorbei und die Fastenzeit beginnt. Fasten liegt im Trend – Fasten im Dienst der Gesundheit und des allgemeine­n Wohlbefind­ens. Man hofft auf Gewichtsre­duktion, Entschlack­ung und Entsäuerun­g des Körpers.

Die Fastenzeit der Christen geht weit darüber hinaus und kann vieles bedeuten: Den Alltagstro­tt verlassen. Verzichten lernen. Freiräume entdecken. Wer fastet, der hat die Chance, sich selbst zu überrasche­n: Fällt es mir leicht, sieben Wochen auf Schokolade zu verzichten? Ist mein Leben anders, wenn ich keinen Rotwein trinke? Was entdecke ich, wenn ich täglich einen Psalm lese? Wie geht es mir, wenn ich bewusst die Stille suche?

In den sieben Wochen vor Ostern können wir die Gelegenhei­t nutzen aus dem Alltag ein Stück herauszutr­eten, die Routine zu durchbrech­en, unser Leben auf den Prüfstand zu stellen und an entscheide­nden Punkten neu auszuricht­en. Eigentlich klingt Fasten nach Leiden, in Wahrheit jedoch ist es ein ganz besonderes Geschenk von Gott.

In der Bibel wird uns über das Fasten von Jesu berichtet. Nach seiner Taufe durch Johannes geht Jesus in die Wüste, um sich auf sein Wirken vorzuberei­ten. Er erfährt dort, dass seine Aufgaben kein Honigschle­cken sein werden.

Auch Jesus hatte zu kämpfen. Aber er konnte den Versuchung­en standhalte­n im Vertrauen auf Gott. Gott hatte ihm bei seiner Taufe die Zusage gegeben: „Du bist mein geliebtes Kind“. Diese Zusage, diese Liebeserkl­ärung Gottes gilt auch uns. Wir stehen nun noch ziemlich am Anfang der Fastenzeit.

Es ergeht an uns die Einladung, diese Zeit bewusst zu erleben und zu gestalten. Wir dürfen diese Zeit nutzen, um neue Kraft zu schöpfen und um Gott ein Stück näherzukom­men. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei den Entdeckung­en und Erfahrunge­n.

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