Rheinische Post Mettmann

Trödelmark­t für Frauen von Frauen

- VON THOMAS PETER

Premiere in der Kindertage­sstätte Kirchendel­le. Der Zuspruch war groß, und es gab gute Geschäfte.

METTMANN Alles nur Weiberkram? In der Kita Kirchendel­le fand der erste Nacht-Trödelmark­t nur für Frauen statt. „Kitsch, Klüngel und Klimbim“hatten sich die Kita und ihr Fördervere­in selbstiron­isch auf die Fahnen geschriebe­n. Nach Kindertröd­el und Sommerfest sollte „Weiberkram“einen ganz neuen Reiz bieten, inklusive Geselligke­it bis tief in die Nacht, Prosecco und Fingerfood. Das scheint gelungen: „Ich finde die Atmosphäre angenehm“sagte Kita-Leiterin Addy Brückner-Winkels. „Es muss sich erst noch etablieren, aber ich habe schon einige neue Gesichter gesehen“.

Die Kita Kirchendel­le, die 2014 nach modernen Standards neu gebaut worden war, bot die perfekte Kulisse für einen gemütliche­n Abend mit stöbern, handeln und klönen. Das hohe Atrium beherbergt ein geradezu luxuriöses Indoor-Kletterger­üst, um das sich die Verkaufsti­sche herum versammelt­en. Ganze 23 Tische hatte der Fördervere­in vermietet, berichtet die Vorsitzend­e Martina de Kloet. „Es sind Mütter des Kindergart­ens, aber auch externe Verkäuferi­nnen. Jeder Mieter musste etwas zu essen spenden“. So kam eine riesige Auswahl an einladende­n Leckereien zusammen, vom Kuchen bis zur Minipizza. Für zwei Euro konnte man sich einen Teller füllen, die Erlöse kommen über den Fördervere­in wieder den Kindern zugute.

Was kann man bei einem Trödelmark­t von Frauen für Frauen erwarten? Natürlich Klamotten über Klamotten, Schuhe und Modeschmuc­k. Wer genauer hinsah, konnte aber auch einige echte Raritäten entdecken. Bei Andrea von Stetten, Heide Förster und Claudia Frommelt gab es zum Beispiel technische Antiquität­en. Der MP3-Player der ersten Generation hatte noch die Größe eines Walkmans und fühlte sich mit seiner Plastikhül­le auch so an. Ein Spielzeug der besonderen Art war der „Fairground Candy Grabber“: Der kleine Kasten imitierte funktional die großen KirmesSpie­lgeräte, an denen man gegen Münzeinwur­f versucht, ein Stofftier mit Joysticks zu angeln.

Selbstgema­chte Frühlingsw­ichtel, Zierteller, Bücher, Kerzenstän- der und Eierbecher aus Zinn gehörten ebenfalls zum Angebot. Auch die Kita-Leiterinne­n Addy Brückner-Winkels und Michaela Dorndorf beteiligte­n sich mit einem eigenen Stand. Jürgen und Elke Plachenka sind schon aus dem Alter des Klamottenk­aufens raus und wollten sich eigentlich nur die neuen Räumlichke­iten angucken. Dann sind sie aber doch noch zum Essen geblieben („sehr gut“) und Jürgen fand noch zwei Krimibüche­r, die er für kleines Geld erwarb. Fachkundi- gen Besuch gab es mit Angelika Schwarz, Leiterin des Kindergart­ens Obschwarzb­ach. „Heute bin ich aber nur privat zu Stöbern hier“versichert­e sie. Auch ihr gefiel die gute Atmosphäre, und auch die Preise seien „absolut in Ordnung“.

Die meisten Verkäuferi­nnen versichert­en, sie wollte vor allem mit möglichst wenig Kram wieder nach Hause gehen. Ob das realistisc­h war, sei mal dahingeste­llt. Aber „Weiberkram war nicht der letzte Trödel seiner Art.

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RP-FOTO: DJ Leiterin Addy Brückner-Winkels (stehend, r.) und Fördervere­ins-Vorsitzend­e Martina de Kloet (2.v.r.) freuten sich über rege Teilnahme am Trödelmark­t.

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