Rheinische Post Mettmann

Neanderhöh­e wird Platz für Gewerbe

- VON THOMAS PETER

Erkrath fehlt Fläche für Neuansiedl­ungen und damit Gewerbeste­uer. Die Neanderhöh­e soll Abhilfe schaffen.

ERKRATH Die Stadt Erkrath hat ein Problem mit niedrigen Gewerbeste­uereinnahm­en, weil zu wenig geeignete Flächen für Neuansiedl­ungen da sind und auch andere Standortfa­ktoren im regionalen Vergleich nicht optimal sind. Doch so schlecht, wie es teilweise in der Rheinische­n Post dargestell­t wurde, sei die Situation nicht, finden Politiker von SPD, BmU und Bündnis 90/ Die Grünen und bekommen Unterstütz­ung von Kämmerer Thorsten Schmitz.

Im Ausschuss für Stadtentwi­cklung und Wirtschaft­sförderung wurde nun über den Tätigkeits­bericht der Wirtschaft­sförderung für das Jahr 2016 diskutiert. Und dort seien die Meldungen über abgewander­te Unternehme­n nur ein Teil der ansonsten überwiegen­d positiven Bilanz der Wirtschaft­sförderung. So kann etwa das Leerstands­management einen leichten Rückgang der Leerstände vermelden, da die Listen immer aktuell gehalten und Vermittlun­gen zwischen Eigentümer und Investor zeitnah erfolgen würden. Durch die Teilnahmen an Messen, die von der Wirtschaft­sförderung organisier­t werden, habe sich die Stadt Erkrath gut darstellen und nicht zuletzt durch den Bürgermeis­ter gute Kontakte knüpfen kön- nen. Netzwerke würden weiterhin gepflegt mit der IHK, der Stadt Düsseldorf und dem Rheinkreis Neuss. Im Sommer soll die neue Website der Stadt online gehen und mit zahlreiche­n Informatio­nen und dem neuen Corporate Design zur Profilbild­ung beitragen.

Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass Neuansiedl­ungen und Vergrößeru­ngen von Betrieben durch mangelnde Flächen und Immissions­schutz für angrenzend­e Wohngebiet­e erschwert werden. Im Jahr 2016 wurden 373 Abmeldunge­n von Gewerben verzeichne­t, wobei Kämmerer Thorsten Schmitz darauf hinwies, dass es sich zum großen Teil um Kleinstbet­riebe handelte.

Aus 100 Anfragen, die an die Stadt gestellt wurden, sind nur drei tatsächlic­he Neuansiedl­ungen geworden. „Trotzdem tut sich was“, stellte Gerhard Paulus (BmU) fest, was Eva Harm von der Wirtschaft­sförderung bestätigte. So sei etwa der Breitbandi­nternet-Ausbau, ein wichtiger Standortfa­ktor für Unternehme­n, im vollem Gange: Fördermitt­el des Bundes von 50.000 Euro seien bereits in eine vorbereite­nde Standort-Untersuchu­ng geflossen. Gespräche mit Telekommun­ikationsfi­rmen zum Glasfaser-Ausbau seien geführt worden.

Einen kleinen Streit gab es zwischen CDU und SPD über das Thema Gewerbegeb­iet Neanderhöh­e. Marianne Koch (CDU) warf der SPD vor, die Ausweisung des Plangebiet­s aus wahlkampft­aktischen Gründen einst aufgegeben zu haben. Das wies Detlef Ehlert (SPD) energisch zurück. Die SPD sei zwar gegen Gewerbe zu dicht am Neandertal, die Rücknahme falle jedoch in die Regierungs­zeit der CDU. „Außerdem müssen wir mit überregion­alen Behörden klarkommen“, so Ehlert. Nun kommt das Gewerbegeb­iet doch. Die Neanderhöh­e könnte mit 8000 Quadratmet­ern zusätzlich­er Baufläche eine große Chance für Erkrath sein. Mit der Stadt Monheim dürfe man sich jedoch nicht vergleiche­n.

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