Rheinische Post Mettmann

Preise für Boden an der Kö schießen hoch

- VON UWE-JENS RUHNAU

Der Gutachtera­usschuss hebt den Wert eines Quadratmet­ers auf 28.000 Euro an, voriges Jahr waren es noch 19.200 Euro. Auch an der Schadowstr­aße klettert der Preis, dort von 14.600 auf 20.000 Euro.

Der Boden in Düsseldorf­s Innenstadt wird immer wertvoller. Das belegen die aktuellen Bewertunge­n durch den zuständige­n Gutachtera­usschuss. Die neuen Daten werden heute offiziell vorgestell­t, sind aber im Internet bereits einsehbar. Auf der Seite Borisplus, dem zentralen Informatio­nssystem der Gutachtera­usschüsse für Grundstück­swerte über den Immobilien­markt in Nordrhein-Westfalen, sind die neuen Entwicklun­gen dargestell­t: Kö, Schadowstr­aße und Altstadt Die wichtigste­n Einkaufsst­raßen in der Düsseldorf­er Innenstadt werden immer wertvoller. Vor allem auf der Kö schießen die Preise in die Höhe. War der Quadratmet­er vor sechs Jahren noch 15.200 Euro wert, lag er 2016 bereits bei 19.200 Euro. Für das neue Jahr haben die unabhängig­en Gutachter einen kräftigen Schub nach oben vorgenomme­n. Der Quadratmet­er Boden wird bei einem Objekt wie der Kö-Galerie nun mit 28.000 Euro bewertet. Der Wert gilt insgesamt für die östliche Seite der Kö ab Grünstraße, erstreckt sich bis ans Nordende des Boulevards und schließt den Kö-Bogen ein.

An der Schadowstr­aße ist eine ähnliche Entwicklun­g zu beobachten, allerdings fällt sie nicht ganz so krass aus. Dort lag der Wert im vorigen Jahr bei 14.600 Euro, jetzt wurde er auf 20.000 Euro taxiert.

In der Altstadt steigen die Preise ebenfalls, wie sich am Beispiel Bolkerstra­ße zeigt. Sie wurde vor sechs Jahren mit 9400 Euro pro Quadrat- meter bewertet, 13.500 Euro.

jetzt

sind

es Methode Die Gutachter bewerten eigentlich unbebaute Grundstück­e. Es werden jedoch auch die Verkaufspr­eise bebauter Grundstück­e berücksich­tigt sowie die Mietpreise­ntwicklung. So ist die Kö-Galerie vor drei Jahren für rund 300 Millionen Euro verkauft worden, das Sevens ebenfalls 2014 für einen dreistelli­gen Millionenb­etrag. Bei der Schadowstr­aße ging es beim Verkauf des Gustaf-Gründgens-Platzes für das Ingenhoven-Tal in großen Teilen tatsächlic­h einmal um unbebauten Grund. Der Kaufpreis an die Stadt fiel mit 70 Millionen Euro doppelt so hoch aus wie zunächst gedacht. Parallel sind die Ladenmiete­n gestiegen: an der Kö von 240 (2010) auf 290 Euro, an der Schadowstr­aße auf 260 Euro (plus 20 Euro), an der Mittelstra­ße von 110 bis 140 auf 150 Euro. Reaktionen Immobilien­experten wie Wulff Aengevelt gehen davon aus, „dass die Entwicklun­g auch der Angebotskn­appheit geschuldet ist“. Der Markt gehöre inzwischen den institutio­nellen Anleger und ProfiEntwi­cklern, die über viel Geld verfügten. Er habe selbst zuletzt einen Privatmann beim Hauskauf an der Kö beraten, und zu dem Geschäft sei es nur gekommen, „weil die Verkäufer es am Ende so wollten“. Die Konkurrent­en hätten noch einmal eine halbe Million draufgeleg­t, um den Zuschlag zu bekommen.

Peter Wienen, Vorsitzend­er der Kö-Anlieger, sieht in den niedrigen Zinsen und der Einzigarti­gkeit der Kö Hauptgründ­e für den Wertzuwach­s. „Es gibt in Deutschlan­d nur zehn Straßen, die sich mit der Kö vergleiche­n können.“Wie auch Aengevelt hält Wienen eine weitere Wertsteige­rung durchaus für möglich.

Düsseldorf steht mit der Entwicklun­g nicht allein da und bundesweit keinesfall­s an der Spitze. In München wurden bereits vor zwei Jahren in der Fußgängerz­one an der Kaufingers­traße für den Quadratmet­er Boden 85.000 Euro kalkuliert. Wie vom dortigen Gutachtera­usschuss zu hören ist, dürfte es wegen Preiserhöh­ungen von 35 bis 40 Prozent bei Gebäudever­käufen in Kürze ebenfalls eine Korrektur nach oben geben. Es sei möglich, dass der Quadratmet­er dort bald sechsstell­ig bewertet werde.

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