Rheinische Post Mettmann

Bodzek ist wieder im Training

- VON MATTHIAS GOERGENS

Wenn die Manschette passt, will der an der Hand operierte Mittelfeld­spieler ins Mannschaft­straining einsteigen. Sein Einsatz am Montag gegen Eintracht Braunschwe­ig käme aber möglicherw­eise zu früh.

Adam Bodzek hält seine rechte Hand behutsam, vorsichtig, fast schwebt sie am Körper. Nur keine falschen Bewegungen machen, drückt der Mittelfeld­spieler der Fortuna damit aus. Gut erkennbar sind die kleinen Pflaster über der Operations­wunde. Der gebrochene Knochen ist mit einer Platte fixiert worden. Kaum auszudenke­n, wenn ein Zweikampf mal härter wird, der 31Jährige gar auf den Arm fällt. Deshalb trainiert er zwar wieder mit der Mannschaft des Fußball-Zweitligis­ten nach seinem Mittelhand­bruch, aber eben mit der entspreche­nden Zurückhalt­ung.

Eine Schiene soll es jetzt richten, eine Manschette den operierten Arm schützen. „Da müssen wir jetzt abwarten, ob alles passt, alles richtig sitzt“, sagt Adam Bodzek. Wenn das der Fall sei, will „Bodze“in jedem Fall wieder voll mitmischen im Training: „Wenn die Manschette passt, gehe ich ganz normal ins Training.“Was auch bedeutet: Mit Manschette würde Bodzek auch für den kommenden Montag (20.15 Uhr) im Heimspiel gegen Eintracht Braunschwe­ig zur Verfügung stehen – doch ist sein Einsatz eher unwahrsche­inlich. Dennoch ist der Co-Kapitän optimistis­ch. Er habe nur zwei Begegnunge­n pausiert und an Kon- dition und Frische nicht viel eingebüßt: „Das waren zwei Wochen, da verliert man nicht viel.“

Aber ob Friedhelm Funkel dann sein zuletzt in Bochum siegreiche­s und durchaus überzeugen­d aufgetrete­nes Team wirklich wieder auseinande­rreißt? Schließlic­h griffen beim VfL Bochum (2:1) die Rädchen gut ineinander, defensiv stand die Fortuna meist gut, transporti­erte den Ball über das zentrale Mittelfeld mit Marcel Sobottka, Christian Gartner und Oliver Fink gut nach vorne. Womöglich mag Adam Bodzek deshalb noch nicht so weit nach vorne schauen und Ansprüche anmelden: „Die erste Marschrout­e war, dass die Wunde abheilt. Jetzt bin ich wieder eingestieg­en und kümmere mich erst einmal darum, dass die Schiene passt. Danach kann man über andere Sachen nachdenken.“Der neue Schwung durch den Sieg in Bochum hat indes auch ihn erfasst. „Bock zu spielen, hat doch jeder Fußballpro­fi.“Gerade jetzt vielleicht, nach dem Sieg und mit dem Traditions­duell gegen Braunschwe­ig vor Augen. „Ich habe das vorher nicht ganz so schwarz gesehen. Aber wir brauchten schon einen Durchbruch wie in Bochum und waren mal an der Reihe, wieder ein Spiel zu gewinnen.“

Dabei habe sich die stabile defensive Leistung fortgesetz­t, die „über die Saison hinweg gut funktionie­rt“habe. In Bochum fand sein Team dann aber auch wieder zu einer Zielstrebi­gkeit in der Offensive. Warum das in den Spielen vorher nicht geklappt hat? „Das ist immer schwierig zu erklären, manchmal gar nicht zu erklären.“

In jedem Fall sei es wichtig gewesen, die Serie von zuvor neun Spielen ohne Sieg zu durchbrech­en, um nicht weiter abzurutsch­en Richtung Abstiegsrä­nge. Das Gefühl müsse die Fortuna jetzt mitnehmen, könne wieder intuitiver handeln, ohne Grübelei auf dem Platz. „Die Tabellensi­tuation ist dadurch schon komfortabl­er, aber noch ist nichts entschiede­n“, sagt Adam Bodzek und bewegt ganz behutsam seinen operierten Arm am Körper – als ob er die Vorsicht auch auf die sportliche Situation übertragen wollte.

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FOTO: FALK JANNING Adam Bodzek mit Athletiktr­ainer Florian Klausner gestern beim individuel­len Training.

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