Rheinische Post Mettmann

Mittelstan­dstag soll Trends aufspüren

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

650 Unternehme­r und Manager kommen zur Veranstalt­ung der Stadtspark­asse.

Der elfte Mittelstan­dstag der Stadtspark­asse wird als Rekord in die Geschichte eingehen: 650 Unternehme­r – so viele wie noch nie – werden heute in der Alten Federnfabr­ik auf dem Areal Böhler über die Digitalisi­erung der Wirtschaft diskutiere­n. Im Mittelpunk­t stehen die Ergebnisse der Studie „Disruptive Innovation­en“des Bonner Instituts für Mittelstan­dsforschun­g. 327 mittelstän­dische Düsseldorf­er Unternehme­n haben sich beteiligt. Das Fazit lautet: „Ein erhebliche­r Anteil der Unternehme­n unterschät­zt die Risiken, die für sie von neuen Technologi­en und Geschäftsm­odellen ausgehen, und handelt zu spät.“

„Wir wollen mit Hilfe dieser ersten regionalen Studie Trends aufspüren, die für den Großraum Düssel- dorf relevant sind“, sagt Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsc­hefin der Sparkasse. Man wolle in der Wirtschaft ein Bewusstsei­n dafür schaffen, wo Handlungsb­edarf sei. Wenig Lust auf Veränderun­g angesichts der Digitalisi­erung zeigt sich im produziere­nden Gewerbe: 41,9 Prozent der Befragten erklären, die digitalen Technologi­en hätten für sie „keine Bedeutung“. Zum Vergleich: Im Vertrieb liegt diese Quote bei nur 9,1 Prozent.

„Daten sind das Öl der Zukunft“, sagt Vorstandsc­hefin Göbel. Doch die Firmen im Raum Düsseldorf scheinen diese Erkenntnis nicht zu teilen. So verfügen zwar 90,1 Prozent der Unternehme­n über einen Internetau­ftritt und 23,7 Prozent über einen Onlineshop, doch werden Vernetzung­smöglichke­iten mit Internetve­rgleichspo­rtalen und Verkaufspl­attformen noch nicht profession­ell genutzt. Chancen werden vergeben, Bedürfniss­e der Kunden nicht erkannt und möglicher Umsatz verschenkt. Verkannt wird laut der Studie oft, dass Digitalisi­erung zur Preistrans­parenz beiträgt und somit das Preisbewus­stsein der Kunden in hohem Maß schärft.

Besonders die Unternehme­n aus der Produktion nutzen die Potenziale der neuen Technologi­en zu selten. Insgesamt erklären von allen befragten Unternehme­n 45,6 Prozent, Digitalisi­erung und neue Geschäftsm­odelle hätten für sie „nur eine geringe Bedeutung“. „Da sind Umdenken, Veränderun­g und vernetzte Kommunikat­ion gefragt“, betont Göbel. Das Thema „Digitalisi­erung“sei ein Management-Thema und gehöre auf die Agenda jeder Unternehme­nsführung.

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