Rheinische Post Mettmann

Oberliga-Derby endet unentschie­den

- VON BIRGIT SICKER

Erst nach der Pause nimmt der Lokalkampf richtig Fahrt auf. Der VfB 03 Hilden macht zweimal einen Rückstand wett, geht dann sogar in Führung. Doch die Sportfreun­de Baumberg haben noch die passende Antwort parat.

VfB 03 Hilden 3:3 (0:1). In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer noch eine durchwachs­ene Oberliga-Begegnung. Das lag vor allem an den Hildenern, die auf dem Kunstrasen­platz am Kalstert zunächst spielerisc­h nicht zu überzeugen wussten und sich folgericht­ig mit 0:1 im Rückstand sahen. Erst nach dem Seitenwech­sel bekamen die Fans ein abwechslun­gsreiches Derby geboten, das letztlich unentschie­den endete. Ein Zähler, der beiden Mannschaft­en weiterhilf­t. „Noch ein Punkt gegen den Abstieg“, betonte Michael Kulm. Der Teammanage­r versuchte, nach einer turbulente­n Schlusspha­se das Positive zu unterstrei­chen. Währenddes­sen haderte Salah El Halimi noch mit dem Ausgang der Partie. „Es war schon ärgerlich, dass es überhaupt so weit gekommen ist“, sagte der Baumberger Trainer. Und meinte damit den Umstand, dass der VfB 03 zweimal einen Rückstand aufholte und dann sogar selbst in Führung ging. „Wir wollten gewinnen, sind deshalb mehr Risiko gegangen“, stellte El Halimi fest. Und hatte dann doch ein Lob für sein Team parat: „Dass wir noch das 3:3 erzielt haben, zeigt die Moral der Mannschaft.“

Bis dahin war es allerdings ein langer Weg. Denn zunächst offenbarte­n beide Mannschaft­en eine Menge Respekt vor dem Gegner. Zugleich mussten sich die Hildener nach der kurzfristi­gen Sperrung der Anlage an der Hoffeldstr­aße mit dem ungewohnte­n Kunstrasen am Frans-Hals-Weg anfreunden – ein Heimvortei­l sieht eben anders aus. Nicht nur deshalb setzten die Baumberger die ersten Akzente, auch wenn der VfB 03 versuchte, mit einer Manndeckun­g Robert Hömig aus dem Spiel zu nehmen – eine Spezialauf­gabe für Fabian zur Linden. Dafür kamen dann andere Sportfreun­de zum Zug. Wie zum Beispiel Louis Klotz, der von der rechten Seite das Leder auf Tim Knetsch gab. Der 24-Jährige versetzte Bastian Sube und schob die Kugel am VfB-Keeper vorbei zur Baumberger Führung ins Netz – der Ret- tungsversu­ch von Manuel Schulz kam zu spät (30.). Kurz vor der Pause verpasste Schulz den Ausgleich, als sein Kopfball nach Ecke von Denis Ivosevic über den Querbalken strich (42.).

Nach dem Wiederanpf­iff präsentier­ten sich die Hildener wesentlich aggressive­r. Und dann schlug das bewährte Sturmduo zu. Pascal Weber passte in die rechte Strafraumh­älfte zu Jannik Weber, der Daniel Schwabke keine Abwehrchan­ce ließ und zum 1:1 (51.) egalisiert­e. Fortan entwickelt­e sich eine kampfbeton­te Begegnung, in der Schiedsric­hter Benjamin Keck gleich mehrfach die gelbe Karte zog. Chancen gab es auf beiden Seiten. So zirkelte Robin Hömig einen Freistoß vors Hildener Tor, der Kopfball von Kosi Saka landete jedoch nur an der Latte (62.). Wenig später stellte der Baumberger Innenverte­idiger seine Sprungstär­ke aber erneut unter Beweis. Roberto Guirino traf von der linken Seite nur den rechten Pfosten, den Nachschuss von Knetsch wehrte die Abwehr zur Ecke ab. Knetsch schlug den Ball vors VfB-Gehäuse, und diesmal köpfte Saka zu erneuten SFB-Führung ein (67.). Zehn Minuten später verwertete auf der anderen Seite Pascal Weber einen Steilpass von Stefan Schaumburg zum 2:2. Und dann war der Hildener Jubel groß, als Calli Weber plötzlich allein auf weiter Flur war und zum 3:2 (85.) vollendete. Die Gastgeber wähnten sich nun schon auf der Siegerstra­ße, doch die Sportfreun­de, die weiter unermüdlic­h ackerten, schlugen noch einmal zurück. Ein Freistoß von Hömig leitete in der Nachspielz­eit den Ausgleich ein. Zweimal wehrte Sube einen SFB-Schuss ab, dann aber traf Roberto Guirino doch noch zum 3:3. Und Sekunden später pfiff Schiedsric­hter Keck die Partie ab.

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK

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