Rheinische Post Mettmann

Im Misserfolg zeigt sich der Charakter

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Nach dem Abpfiff des Lokalduell­s lagen die Nerven im Team des VfB 03 blank. Zunächst kochten bei Bastian Sube die Emotionen über – irgendwie wirkte der feuerrote Dress des Torhüters symbolträc­htig. Der Keeper war richtig angefresse­n, dass er Sekunden vor dem Abpfiff noch den Ball zum Ausgleich passieren lassen musste – und machte seiner Meinung über die Abwehrarbe­it deutlich Luft. Fabian zur Linden und Patrick Percoco taten ihre Ansicht der Dinge nicht minder laut kund. Und schon war richtig Zoff unterm Vordach der Hildener Ersatzbank. Echter Teamgeist sieht doch irgendwie anders aus. Und es bewahrheit­ete sich wieder einmal der Satz: Im Misserfolg zeigt sich der Zusammenha­lt einer Mannschaft. Der Ärger der Hildener Fußballer war verständli­ch. Allerdings hätten sie besser in der Kabine hinter verschloss­enen Türen Dampf abgelassen. Und sich vielleicht dann auch daran erinnert, wie oft sie selbst erst kurz vor dem Ende den entscheide­nden Treffer erzielten.

„Wir haben zweimal einen Rückstand aufgeholt, waren sogar in Führung. Dann noch den Ausgleich zu kassieren, ist extrem bitter“, analysiert­e Michael Kulm eher nüchtern. Und der Teammanage­r stellte fest: „Wir haben jetzt zweimal drei Gegentore kassiert, zweimal eine Führung nicht nach Hause gebracht: Da muss man auch über die eigenen Fehler reden – alle haben welche gemacht.“

Es dürfte also in den nächsten Tagen einigen Gesprächsb­edarf in den Reihen des Hildener Fußball-Oberligist­en geben. Das Motto: „Wir müssen konstrukti­v miteinande­r umgehen.“Denn auch die nächste Aufgabe wird nicht einfach: Am Sonntag gastiert die Mannschaft von Marcel Bastians beim Tabellendr­itten 1. FC Bocholt. Ein Gegner der unangenehm­en Art, nicht nur aufgrund seiner guten Platzierun­g. Im Hinspiel lagen die Hildener mit 0:2 zurück, ehe sie zur Aufholjagd starteten und noch ein 2:2-Unentschie­den erreichten. Irgendwie zieht sich das also wie ein roter Faden durchs Spiel des VfB 03. Zur Besserung hilft es nur, die Kräfte von Beginn an zu bündeln. Birgit Sicker

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