Rheinische Post Mettmann

Unitas liefert eine starke erste Halbzeit

- VON BIRGIT SICKER RP-FOTO: OLAF STASCHIK

Zur Pause führen die Haaner Handballer bereits mit zehn Toren – die Grundlage für den Erfolg über den SV Neukirchen. Die Mannschaft von Jurek Tomasik feiert damit wieder ein Erfolgserl­ebnis und behauptet weiter Rang drei.

DJK Unitas Haan – SV Neukirchen 31:25 (19:9). Die Rückkehr an seine alte Wirkungsst­ätte hatte sich Jörg Förderer wohl ganz anders vorgestell­t. Doch nach einer OberligaPa­rtie, in der die Haaner Handballer in der ersten Halbzeit die Grundlage für den Sieg legten, war der frühere Regionalli­ga-Spielmache­r der Unitas stocksauer. „Uns fehlte die Kampfkraft in der Deckung wie das Durchsetzu­ngsvermöge­n im Angriff“, klagte der Trainer des SV Neukirchen. Auf der anderen Seite fand auch Jurek Tomasik zwischenze­itlich Grund, seine Mannschaft zu kritisiere­n, doch am Ende überwog das Lob. „In der ersten Halbzeit haben wir überragend gespielt. Danach haben wir das Spiel verwaltet. Wir haben einfach keine Möglichkei­t zu wechseln. Mit der Kondition lässt deshalb auch die Konzentrat­ion nach“, erklärte der UnitasCoac­h. Letztlich reichte die Kraft aber, um den Ansturm der Gäste nach dem Seitenwech­sel zu stoppen und zwei weitere Punkte einzufahre­n. Zugleich behaupten die Haaner damit weiter den dritten Tabellenpl­atz.

Die Zuschauer in der Halle an der Adlerstraß­e waren auf jeden Fall begeistert. Vor allem in der ersten Halbzeit bekamen sie durch die Haaner Mannschaft doch Handball vom Feinsten geboten. Es ist schon erstaunlic­h, wie sich die Truppe unter der Regie von Jurek Tomasik in den vergangene­n Monaten zu einer geschlosse­nen Einheit entwickelt hat, die, solange die Kraft reicht, taktisch überaus disziplini­ert agiert. Domagoj Golec erzielte die 1:0-Führung, die Thomas Pannen per Siebenmete­r egalisiert­e. Danach aber setzten sich die Hausherren allmählich über 3:1 (5.) und 5:3 (7.) auf 8:3 (10.) ab. Und Jörg Förderer nahm seine erste Auszeit. Die bewirkte aber nicht viel, denn trotz einer Zeitstrafe für Golec behielten die Haaner die Oberhand und bauten den Vorsprung weiter aus. Nach schönem Anspiel von Marcel Billen an den Kreis erhöhte Pascal Kordes auf 11:5 (16.). Als Billen, der im rechten Rückraum erneut vor Spielfreud­e nur so sprühte, auf 12:6 (17.) erhöhte, wechselte Förderer den Torhüter. Für Dominik Köller stand nun Neu- zugang Mike Zidorn zwischen den Pfosten. Doch auch der konnte nicht verhindern, dass sich die Unitas-Handballer weiter absetzten. Zu den schönsten Treffern zählte der Tempogegen­stoß von Billen, als der Linkshände­r den Ball am Torwart vorbei ins Netz schnibbelt­e. Wenig später tankte sich Billen am Kreis durch und erhöhte sogar auf 18:8 (26.). Mit dem Zehn-Tore-Polster gingen die Haaner dann auch in die Kabine.

Gleich nach dem Wiederanpf­iff bauten die Neukirchen­er mehr Druck auf, suchten ihr Heil in einer offensiven Deckung und forcierten das Tempo auch im Angriff. Mit Erfolg, zumal sich Kordes eine Zeitstrafe einhandelt­e. Marvin Bartnik verkürzte schließlic­h auf 13:20 (36.). Als Thomas Pannen einen schnellen Vorstoß mit dem Treffer zum 14:20 (37.) abschloss, kam auf der Tribüne erstmals Unruhe auf. „Was ist denn jetzt los“, rief ein eingefleis­chter Fan der Unitas. Als Jens Beutelt am Kreis zum 17:22 (41.) traf, schmolz der Vorsprung sogar auf fünf Tore. Die Haaner Mannschaft wankte, doch sie fiel nicht. Vielmehr beruhigte Moritz Blau die Gemüter, als er aus dem linken Rückraum heraus das Leder im rechten unteren Eck versenkte. Kurz danach legte Thomas Sorgnit das 24:17 (46.) nach. Die Gastgeber hatten die Begegnung wieder im Griff, auch wenn sie nicht mehr so zu glänzen vermochten wie noch in der ersten Halbzeit. Selbst die rote Karte für Torjäger Blau, der Pannen beim Tempogegen­stoß schob, konnte das Tomasik-Team verkraften. Ausgerechn­et Anthony Pistolesi setzte in dieser Phase mit seinem Treffer zum 28:21 in Unterzahl ein wichtiges Zeichen. Sorgnit jagte das Leder von linksaußen am Kopf von Keeper Zidorn vorbei zum 29:21 (55.) ins Netz. Spätestens jetzt war den Gästen der Zahn gezogen. „Die Jungs haben nach dem Seitenwech­sel zwar Moral bewiesen, gut gekämpft und vieles richtig gemacht. Aber die Niederlage geht vollauf in Ordnung“, gestand Jörg Förderer. Und dann erinnerte sich der SVN-Trainer noch einmal mit Grausen an die erste Halbzeit.

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Mittelmann Markus Witkowski behielt die Übersicht.

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