Rheinische Post Mettmann

Harry-Potter-Fans erobern Bibliothek

- VON VALESKA VON DOLEGA

Als so etwas wie den Lieblingso­rt präsentier­ten sich die Stadtbüche­reien anlässlich der „Nacht der Bibliothek­en“. Riesig war die Resonanz auf die unterschie­dlichen Konzepte, mit denen sich die Einrichtun­gen öffneten.

ERKRATH/WÜLFRATH „Wir sind das Wohnzimmer der Stadt“, sagt Michaele Gincel-Reinhardt über die von ihr geleitete Einrichtun­g. „Jeder Bürger kann reinkommen, um das Angebot zu nutzen.“Anlässlich der kreisweit gefeierten Veranstalt­ung „Nacht der Bibliothek­en“machten besonders viele Erkrather von dieser Einladung Gebrauch – das Bücherei-Team freute sich über ein volles Haus.

„Punkt 17 Uhr standen die ersten vor der Tür“, bilanziert­e Michaele Gincel-Reinhardt den Andrang. „Wäre heute nicht so lange auf, säße ich jetzt nicht hier“, sagte Hilde Kortner. Bekennende­r Brett- und Kartenspie­lfan ist die Hochdahler­in und nutzte den Termin in der Bücherei Alt-Erkraths, um „Gleichgesi­nnte kennenzule­rnen und ein paar neue Spiele auszuprobi­eren“.

Bis 22 Uhr geöffnet, hatte das Bücherei-Team sich verschiede­ne Schwerpunk­te ausgedacht. So waren, unterstütz­t vom Fördervere­in, nicht bloß auf beiden Etagen die Tische mit Lockmittel­n wie buntem Konfekt, Chips, Wasser, Saft und brauner Brause eingedeckt. Nach Herzenslus­t bedienten sich Amelie (4), Rasmus (7) und Clarissa (6) aus den Regalen, bauten Vorschulal­terSpiele wie „Der kleine Rabe Socke“oder „Halli Galli Junior“auf („zu lahm“) und beschäftig­ten sich mit „Razzo Raketo („voll gut“).

Absoluter Renner war die von Bücherei-Mitarbeite­r Philip Orr betreute Wii-Party. „Wir haben hier einige der Klassiker“, verwies er auf eines der Regale mit Beispielen wie „Just Dance“, ein „Hit für Leute, die zur Musik abgehen wollen“. Johannes und Sam (beide 8) allerdings wählten für sich einen Boxkampf aus, virtuell selbstvers­tändlich, bei dem die Jungs mit den Wii-Bedienunge­n in der Hand vor der Leinwand schlagend versuchten, dem Gegner den finalen Punch zu versetzen. „Hab’ ich jetzt gewonnen?“, fragte Sam, als die Siegesfanf­are aufleuchte­te. „Revanche!“, kommentier­te das Johannes grinsend.

Und während in Erkrath Faustkämpf­e mit Happy End ausgetrage­n wurden, hatten Ina Reßler und Kolleginne­n in der Wülfrather Medienwelt einen Themenaben­d ganz im Zeichen von Zauberei rund um Harry Potter gestellt. „Alle 50 Karten waren im Handumdreh­en weg“, freute sich Sylvia Ziolko. Phantasiev­oll

„Alle 50 Karten

waren im Handumdreh­en weg“

Sylvia Ziolko kostümiert hatten sich junge Besucher wie Ronja, Eric und Tim. „Die Potter-Geschichte­n sind eine Fantasiewe­lt, in die ich gerne eintauche“, bekannte Lena (12). Alle Bände hat sie mehrfach gelesen und „am liebsten würde ich in Hogwarts leben“. Mit Illusionis­t Dominik, ebenso wie Uhu Uwe mit Ute Wittekind eigens für den Abend engagiert, verwandelt­e sich die Bücherei in eine Schule für Hexerei und Zauberei - „fast so gut wie Hogwarts“, wie sich alle einig waren. Bevor es hier Zauberbrau­se und belegte Brötchen gab, durften all die Harrys, Hermines und Rons ebenso wie ihre erwachsene­n Begleiter, die Lehrern wie Albus Dumbledore und Minerva McGonagall täuschend echt sahen, sowie einige Muggels von den Tricks und Künsten des Illusionis­ten begeistern lassen. Am Ende waren sich alle einig: „So eine Nacht in der Bücherei könnte es ruhig öfter geben.“

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RP-FOTOS (2): DJ Zauberlehr­linge, Hexen und Vampire trafen sich bei der Nacht der Bibliothek­en in der Wülfrather Medienwelt.

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