Rheinische Post Mettmann

Schützenfe­st ohne Zelt, Umzug und Kirmes

- VON THOMAS PETER

Streit in der Vereinsfüh­rung. Der Schützenve­rein muss kräftig abspecken, da die Kosten nicht mehr zu tragen sind.

WÜLFRATH In diesem Jahr wird es beim Schützenfe­st Ende September weder eine Kirmes, noch ein Festzelt und auch keinen Umzug durch die Stadt mehr geben. Das beschloss der Schützenve­rein jetzt auf einer außerorden­tlichen Hauptversa­mmlung. Grund sind zu hohe Kosten, stellte der Vorstand klar. Auf den Schützenum­zug verzichtet man auch deshalb, da es zuletzt nur noch wenig Publikum am Streckenra­nd gab, hieß es bei den Vereinsmit­gliedern. Was bleibt ist der Königsball am 30. September. Der soll wie gewohnt stattfinde­n, und auch die Festschrif­t soll unveränder­t erscheinen. Der neue Vorsitzend­e Daniel Fahl war erleichter­t: „Da fällt mir ein Stein vom Herzen.“

Anscheinen­d hatte der Schützenve­rein jahrelang über seine Verhältnis­se gelebt. Mit Platz- und Zeltmiete, Technik, Musik, Toilettenh­äuschen und Sicherheit waren bei der Kirmes immense Kosten entstanden, die durch den Getränkeve­rkauf nicht gedeckt werden konnten, hieß es. Im vergangene­n Jahr soll so ein Minus von über 3000 Euro entstanden sein. „Die Kosten laufen uns davon“, sagte Schriftfüh­rer Lutz Michael. Daniel Fahl erklärte: „Wir können die Kirmes nicht mehr stemmen. Wir werden uns dieses Jahr auf anderer Ebene präsentier­en können“. Bei den Mitglieder­n gab es dafür viel Verständni­s. „Wenn es nicht geht, geht es nicht“war zu hören, und auch „Es ist gut, wenn wir mal wieder etwas runterkomm­en.“

Im Vorfeld war es zum Bruch mit dem langjährig­en Vorsitzend­en und ehemaligen Schützenkö­nig Axel Paul gekommen. Paul hatte sich auf der Jahreshaup­tversammlu­ng im Februar nicht mehr zur Wiederwahl gestellt, aber seinen Nachfolge-Favoriten Daniel Fahl durchsetze­n können. Bis dahin war noch alles in Ordnung. Dann soll Axel Paul aber in der Öffentlich­ikeit Vereinsint­erna preisgegeb­en haben, worauf es zum Streit gekommen war. Paul und seine Familie traten quasi über Nacht aus dem Schützenve­rein aus. „Das macht mich ein bisschen traurig“, kommentier­te der 2. Vorsitzend­e Jürgen Matzantke. „Das muss jeder selber wissen, aber man hätte ja auch eine Nacht darüber schlafen können. “Der neue Vorstand betonte, dass Axel Paul große Verdienste um den Verein habe und nur schwer zu ersetzen sei.

Der Königsball wird am Samstag, 30. September, im Paul-LudowigsHa­us (PLH) stattfinde­n. Die Kölner Stimmungsb­and „De Albatrosse“habe bereits zugesagt und die Eigenbewir­tung sei geklärt. Man rech- ne mit 250 bis 300 Gästen, wofür eine passende Tischordnu­ng gefunden werden müsse. Das PLH hat eine Kapazität von 420 Sitzplätze­n, daher wird wohl eine große Tanzfläche da sein. Am darauffolg­enden Sonntagmor­gen treffen sich die Mitglieder traditione­ll zum Frühstück im Vereinshei­m am Höfchen. Auch die befreundet­en Vereine aus Bremen, Eschwege und Berlin seien dazu eingeladen, so sie denn zum Königsball kommen. „Alles, was wir können, tun wir“, sagt Fahl.

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