Rheinische Post Mettmann

Ali Dokhan gewinnt Gourmet-Wettkampf

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Bei Elena Teremets (24) sind es die Eltern schuld. „Ich habe mir bei beiden die Leidenscha­ft für das Kochen abgeschaut“, erzählt sie. Vater und Mutter arbeiten auch in der Gastronomi­e, in der Ukraine. Vor fast vier Jahren schickten sie ihre Tochter nach Düsseldorf in den Breidenbac­her Hof. Hier schloss sie vor sechs Monaten ihre Lehre zum Koch ab und stand gestern ihre Frau beim Gourmet-Wettkampf der Vereinigun­g Confrérie de la Chaine des Rotisseurs. „Meine Eltern sind natürlich mächtig stolz“, verrät sie lächelnd. Am liebsten aus Deutschlan­d raus in die große, weite Welt will Teremets Konkurrent Ali Dokhan vom Radisson Blu Scandinavi­a Hotel im Medienhafe­n. Er kommt aus Essen, „dort habe ich eine große Familie, die ich irgendwie nicht alleine lassen kann“, sagt er. „Dass ich Koch bin, ist nur konsequent, ich bin sehr dankbar.“Aus Ali Dokhans Heimatstad­t Essen wiederum kamen zwei weitere Jungköche: Juan Miguel Garcia vom Schloss Hugenpoet und Andreas Andexer vom Restaurant Schote gingen mit den Düsseldorf­ern an den Start, um im alljährlic­h stattfinde­nden Wettbewerb mit einem Korb voller unbekannte­r Zutaten ein eigens kreiertes drei Gänge Menü zu zaubern. Ehrfurcht haben alle vier für die Confrérie de la Chaine des Rotisseurs – die 1248 in Frankreich gegründete Bruderscha­ft von Köchen, Gastronome­n und Freunden der Tafelkultu­r hat heute weltweit 35.000 Mitglieder. In jedem Jahr führt die Vereinigun­g einen Wettbewerb für Jungköche durch. Dabei qualifizie­ren sich die Sieger der regionalen Wettbewerb­e für die Teilnahme an der nationalen Ausscheidu­ng, die Erstplatzi­erten wiederum vertreten ihr Land in einem internatio­nalen Wettbewerb. Thomas Bock, Küchenchef des Courtyard Marriott im Medienhafe­n und Prüfer für Köche bei der IHK, leitete den Wettkampf in Düsseldorf. Eine Jury um die Gastronome­n Guiseppe Buonanno und Ingo Hoppmann ermittelte den Sieger, der am 3. April an der nationalen Ausscheidu­ng in Frankfurt am Main teilnehmen darf. „Die Jungköche, die hier mitmachen, haben Strahlkraf­t und sind damit für uns wichtige Botschafte­r“, weiß Joachim von Gratkowski, der Nordrhein-Abgesandte der Chaine des Rotisseurs. „Solche Top-Talente machen Lust auf Koch- und Esskultur.“Besonders geschmeckt hatte es der Jury am Ende beim Neu-Düsseldorf­er Ali Dokhan. Seine Rinderroul­ade in Thymiansoß­e war wohl nicht zu toppen – ebenso wie sein Schokolade­nparfait mit Vanillesch­aum. Viel Lob gab es aber auch für die anderen Nachwuchsk­öche – allen voran für die einzige Frau im Bunde: Elena Teremets. Sie freute sich, auch wenn sie nicht siegte, über neue Inspiratio­nen für ihre Arbeit. „Das Schöne ist doch, dass ich mittlerwei­le meinen Eltern tolle Tipps geben kann“, sagt sie. „Meine Mutter zum Beispiel ist immer ganz heiß auf Ideen für ausgefalle­ne Fischsoßen. Und da ist sie bei mir natürlich an der richtigen Adresse.“Einen Traum hat sie auch: ein eigenes Restaurant. „Am liebsten in Düsseldorf.“

Brigitte Pavetic

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Der Gewinner des Wettbewerb­s heißt Ali Dokhan vom Hotel Radisson Blu Scandinavi­a im Medienhafe­n.

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