Kalenderblatt 21. März 1943
Das Attentat hätte gelingen können: Als Adolf Hitler am 21. März 1943 in Berlin den „Heldengedenktag“feiern wollte, schwebte der Diktator in Lebensgefahr. Doch weder er selbst noch sein Führungsstab sollten je davon erfahren. Die Widerstandsgruppe von Offizieren der Wehrmacht hatte einen der Ihren in die Feierlichkeiten eingeschleust. RudolfChristoph von Gersdorff hatte die Aufgabe, den Führer durch eine Ausstellung mit Beutestücken zu führen. Von Gersdorff war bereit, sein Leben zu geben, um Hitler zu töten. Nach seinen Erlebnissen an der Ostfront war er überzeugt, dass nur der Tyrannenmord das Morden deutscher Soldaten und im Namen des deutschen Volkes beenden konnte. Als er Hitler durch die Ausstellung führte, steckten zwei britische Splitterbomben in seinem Mantel. Der selbst installierte Säurezünder war bereits aktiviert, als von Gersdorff Hitler begrüßte. Doch der Führer hetzte in nur zwei Minuten durch die Ausstellung – der Zünder benötigte jedoch zehn Minuten. Von Gersdorff entschärfte die Bomben heimlich auf der Toilette und wurde danach wieder an die Front versetzt. Beim Attentat vom 20. Juli 1944 unterstützte er die Verschwörer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, indem er für Stauffenberg den Sprengstoff aufbewahrte. Als einer von wenigen Widerstandskämpfern aus dem Kreis der Offiziere überlebte er den Zweiten Weltkrieg. Er starb 1980 in München.