Rheinische Post Mettmann

Klein-Jala erkundet ihre neue Welt im Kölner Zoo

- VON STEPHAN EPPINGER

Bei den Sitatunga-Antilopen gab es Ende Februar Nachwuchs, der jetzt auch erstmals in seinem Außengeheg­e zu sehen ist.

KÖLN Etwas schüchtern zeigt sich Klein-Jala vor ihrem ersten Ausflug ins Außengeheg­e schon. Zunächst wagt sie nur einen kurzen Blick und verschwind­et dann wieder blitzschne­ll im warmen Innern. Auch ihre Mutter Suri kann ihren Nachwuchs nicht wirklich überzeugen. Und der guckt ziemlich kritisch auf die ganzen Menschen, die da vor dem Gehege stehen und ihre Bilder machen wollen. Erst später direkt an der Seite ihrer Mutter traut sich die Kleine dann hinaus und erkundet schon bald ihre neue Welt unter freiem Himmel. Geboren wurde das Kalb Ende Februar. Es ist der zweite Nachwuchs bei Suri. Vater ist der im vergangene­n Oktober gestorbene Bock Buddy. Jala ist im Kölner Zoo bereits die 44. Nachzucht bei den Sitatunga-Antilopen, die ihre Heimat in Köln direkt am Hippodom haben.

Sitatungas, auch als Wasserkudu und Sumpfbock bekannt, sind Paarhufer. Sie zählen zur Familie der Hornträger. Ihr Lebensraum erstreckt sich entlang der Flüsse und Seen des westlichen, zentralen Afrikas. Die südlichste­n Vertreter kommen im Okavango-Delta des nördlichen Botswana vor. Die Weibchen dieser Art sind leuchtend rotbraun bis kastanienb­raun und tragen an der Seite und an den Flanken weiße Querstreif­en und Sprenkel. Ausgewachs­ene Männchen sind zottelig grau- bis schokolade­nbraun und tragen ein Gehörn, das eine Länge von annähernd einem Meter erreichen kann. Mit 50 bis 100 Kilo Körpergewi­cht und einer Schulterhö­he von 80 bis 100 Zentimeter­n haben sie als Erwachsene eine recht imposante Erscheinun­g.

Die Sitatungas verbringen ihr Leben in den Papyrus-Dickichten rund um Sümpfe, Seen und Flüsse. Sie sind gute Schwimmer und kön- nen sogar tauchen. Nahrung sind Schilf und alle Arten von Wasserpfla­nzen. Zu den Fressfeind­en gehören Großkatzen, Krokodile und Riesenschl­angen. Momentan werden Sitatungas, die in vier Unterarten eingeteilt werden, zwar von der Internatio­nalen Naturschut­zunion als „nicht bedroht“geführt, aber die Population­en in freier Wildbahn nehmen durch Bejagung und Lebensraum­zerstörung stetig ab. Die Population­en in Togo und Niger sind wahrschein­lich bereits ausgerotte­t. Derzeit sind etwa 600 der ausgesproc­hen grazilen Tiere in über 60 Zoos in Europa verzeichne­t.

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FOTO: EPPINGER Bei ihren ersten Ausflügen ins Freie erkundet die kleine Jala neugierig ihr Außengeheg­e im Kölner Zoo.

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