Merkel setzt im Wahlkampf auf den „doppelten Peter“
BERLIN (dpa) Kanzleramtschef Peter Altmaier wird nach dem Willen von CDU-Parteichefin Angela Merkel eine wesentliche Rolle im Wahlkampf spielen. Der als Merkels rechte Hand in der Regierungszentrale geltende Saarländer werde ein Büro in der Parteizentrale erhalten und federführend das „Regierungsprogramm“der Partei schreiben, teilte Generalsekretär Peter Tauber nach einer Sitzung der Parteigremien in Berlin mit. Er selbst habe die Rollenverteilung mit Altmaier vorgeschlagen, sagte Tauber, der weiterhin die Gesamtverantwortung für den Wahlkampf und die Abstimmung mit der Schwesterpartei CSU hat.
Der 58-Jährige Altmaier soll im Wahlkampf sein Gewicht in die programmatische Auseinandersetzung mit der SPD werfen und 40 Jahre CDU-Erfahrung und die Tricks aus 23 Jahren im Bundestag einbringen. Nicht ungelegen dürfte der CDU dabei kommen, dass der Saarländer vom Schwung nach dem Erfolg von Annegret Kramp-Karrenbauer profitieren kann, die bei der Landtagswahl Ende März wider alle Umfragen die Macht der CDU an der Saar verteidigen konnte.
Ob jedoch das Tandem Altmaier / Tauber funktioniert? In der Partei ist von vernünftiger Arbeitsteilung die Rede. Tauber wird sein Organisationstalent zu Gute gehalten. Im Wahlkampf soll er vor allem die wichtige Wählerwerbung an der Haustür vorantreiben. Spekulationen über eine Entmachtung des Generalsekretärs werden in der Partei zurückgewiesen. Die beiden seien seit langem befreundet, heißt es. Kritiker monieren die Verquickung von Regierungs- und Parteiamt. FDP-Vize Wolfgang Kubicki fordert bereits Altmaiers Rücktritt: „Wenn der Kanzleramtschef Wahlkampfmanager der CDU wird, muss er sein Regierungsamt aufgeben“, sagte er der „Bild“. Die Doppelrolle sei „eklatant verfassungswidrig“.