Rheinische Post Mettmann

So haben Sie Stillleben noch nie gesehen

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Ich versuche, den Widrigkeit­en des Lebens mit offenem Visier entgegenzu­treten, das Leben zu meistern, Stolperste­ine aus dem Weg zu räumen, auch mit dem festen Vorsatz, mich zu freuen, ja, und auch glücklich zu sein.“

So antwortet der Liedermach­er Reinhard Mey in einem RP-Interview auf die Frage, warum er so ausgeglich­en und glücklich wirke. (erschienen am 17. April in der RP). Hier übernimmt jemand Verantwort­ung, lässt nicht alles mit sich machen, steht nicht mit dem Rücken zur Wand, sondern meistert sein Leben und sein Schicksal in eigener Verantwort­ung. Viele unserer Lebensumst­ände können wir vielleicht nicht verändern, aber unsere Sichtweise darüber und unsere Einstellun­g dazu liegt in unserer Hand. Schon allein mit welcher Einstellun­g ich in den Tag oder an meine Arbeit gehe, wie ich den Menschen begeg- RATINGEN (gaha) Still lifes, und dann auch noch gleich 25 Stück, gibt es derzeit im Museum Ratingen am Peter Brüning Platz zu sehen. Sechs Künstler – davon zwei als Gemeinscha­ft – haben sich auf ein Experiment eingelasse­n, dessen Verlauf wie Ergebnis gleicherma­ßen interessan­t ist. Die ausgewählt­en Künstler, säuberlich nach dem Alphabet sortiert, setzten sich mit vorgegeben­en Gegenständ­en fotografis­ch auseinande­r. Es machten sich also Felix Dobbert, Christophe­r Muller, das Künstlerdu­o Taiyo Onorato und Nico Krebs (folgend als eine Person gezählt), Jörg Sasse und Shirana Shabazi ans Werk. Jeder der fünf Künstler fotografie­rte dabei zunächst ein Objekt seiner Wahl und ne, entscheide­t viel darüber, wie für mich der Tag verlaufen wird. Ob ich Veränderun­gen im Leben willkommen heiße und annehme oder vor ihnen fliehe, die Augen davor ver- schickte es dann an einen der anderen Künstler. Der fügte dann einen weiteren Gegenstand dazu, inszeniert­e seine Vorstellun­g von Stillleben und sandte dann die erhaltenen beiden Gegenständ­e und einen weiteren an den nächsten Künstler. Und so weiter. Am Ende waren es 25 Arbeiten.

Die Gegenständ­e waren zum Beispiel ein zwar strukturie­rtes, aber monochrome­s Papier, eine PlastikTri­nkflasche, eine Scheibe aus weißem Ton, aufgerollt­er Schaumstof­f, es gab eine Armprothes­e, einen gläsernen Kopf, Tonklumpen in Würfelform. Letztere zum Beispiel mussten schon eine ganze Weile beim Zoll in der Schweiz verbringen, als sie auf dem Weg zur Iranerin

Selbst verantwort­lich!

schließe und sie nur als Bedrohung ansehe, wird meine Zukunft sehr stark beeinfluss­en. Meine Gedanken, meine inneren Entscheidu­ngen, die Art und Weise, wie ich gewisse Dinge sehe, all das liegt in meiner Verantwort­ung und kann mir helfen, selbst Krisenzeit­en des Lebens noch sinnvoll zu erleben.

Konzentrie­rt euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswer­t und bewunderun­gswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnu­ng und Lob verdienen – so lautet der Ratschlag des Apostel Paulus an die Christen in Philippi (Phil.4,8) – ich bin davon überzeugt, dass jeder von uns am kommenden Wochenende davon einiges entdecken wird. Denken Sie nach! MARTIN SCHARNOWSK­I PASTOR DER TREFFPUNKT-LEBEN-GEMEINDE ERKRATH

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RP-FOTO: A. BLAZY Museumslei­terin Alexandra König mit Künstler Felix Dobbert vor einem Bild von Shirana Shahbazi.
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