Görges sichert Fed-Cup-Team Klassenerhalt
Die deutschen Tennisspielerinnen schlagen die Ukraine 3:1 und träumen schon vom Titelgewinn.
STUTTGART (sid) Erst ein Sturz auf den Kopf, dann eine beeindruckende Aufholjagd: Julia Görges hat dem deutschen Fed-Cup-Team mit zwei nervenaufreibenden Siegen den Weg zum Klassenerhalt in der Weltgruppe geebnet. Die entscheidende 3:1-Führung im Play-off-Spiel gegen die Ukraine machte Görges mit einem 6:4, 6:4 gegen Lesia Zurenko perfekt.
„Das war eine tolle Teamleistung. Natürlich bin ich glücklich, zwei Punkte geholt zu haben, aber jeder einzelne Baustein in der Mannschaft war wichtig“, sagte Görges, die kurioserweise nicht am WTATurnier in der nächsten Woche an gleicher Stätte teilnehmen kann. Zuvor hatte sich die Weltranglisten- 46. aus Bad Oldesloe gegen Zurenko in beiden Sätzen jeweils nach einem 0:3-Rückstand zurückgekämpft.
Die Equipe von Teamchefin Barbara Rittner, die den ersten Abstieg seit 2012 verhinderte, kann damit im kommenden Jahr einen neuen Angriff auf den Titel starten. „Der Titel bleibt das Ziel“, sagte Rittner knapp 30 Jahre nach dem ersten Fed-Cup-Triumph einer deutschen Mannschaft 1987 in Vancouver.
Einen Erfolg im Schnelldurchgang hatte zuvor vor 3800 Zuschauern die 4:6, 2:6-Niederlage der Weltranglistenersten Kerber im Spitzeneinzel gegen Jelena Switolina (WTA- Nr. 13) verhindert. Allerdings hatte die Kielerin die 2:0-Führung nach dem ersten Tag durch ein souveränes 6:1, 6:4 gegen Zurenko besiegelt.
Görges, die als zweite Einzelspielerin den Vorzug gegenüber der in der Weltrangliste besser platzierten Laura Siegemund (Metzingen) erhielt, hatte zum Auftakt ihre Partie gegen Switolina 4:6, 6:1, 6:4 gewonnen. Dabei hatte Görges auch einen Sturz auf den Kopf nach einem Ausrutscher weggesteckt. „Ich bin mit der Ferse hängen geblieben und habe schnell gemerkt: Ich fliege. Danach hat es gekribbelt, und ich war schon zwei Spiele lang ein bisschen benebelt“,
Julia Görges berichtete die Stuttgart-Gewinnerin von 2011 nach dem Malheur.
Nach einer bislang durchwachsenen Saison geht Kerber beim Sandplatz-Turnier von Stuttgart als Titelverteidigerin an den Start. Görges indes schaffte den Sprung ins Hauptfeld aufgrund ihrer Weltranglisten-Position nicht und und bekam auch keine Wildcard – obwohl sie das Turnier 2011 gewonnen hatte. Die zweite „Freikarte“neben Dopingsünderin Maria Scharapowa (Russland) erhielt Lokalmatadorin Siegemund, die 2016 im Finale von Stuttgart gestanden hatte.
Es spricht viel dafür, dass der Weltverband ITF im August die Aufstockung der Weltgruppe von derzeit 8 auf 16 Teams beschließt. Zuletzt hatte die deutsche Mannschaft 2014 im Finale gestanden.
„Ich bin mit der Ferse hängen geblieben und habe schnell gemerkt:
Ich fliege.“