Das Problem mit den Hubschraubern
Am Sonntagabend wurde in Mettmann ein Jugendlicher gesucht. Bürger regen sich immer wieder auf.
METTMANN Es gibt Fragen, die werden in den sozialen Netzwerken immer wieder gestellt. An einem Feiertag kann man sich zu 100 Prozent sicher sein, dass spätestens um 8 Uhr morgens jemand nachfragt, ob und welcher Bäcker heute auf hat. Manche Administratoren dieser Foren, die bei Facebook unter dem Stichwort „Du weißt, dass Du aus Mettmann (Erkrath oder Wülfrath) kommst zu finden sind, haben da vorgesorgt.
Schon am Vorabend eines Feiertages geben sie bekannt, welcher Bäcker aufhat. Es gibt aber auch sehr berechtigte Fragen, die von Bürgern bei Facebook diskutiert werden. Gesten lautete die entscheidende Frage, ob das Mettmanner Naturbad schon geöffnet hat. Angesichts der Temperaturen durchaus kein so abwegiger Gedanke.
Das Naturbad hat übrigens nicht auf, sondern öffnet erst in ein paar Wochen, aber das nur am Rande. Richtig merkwürdig werden die Debatten, wenn der Hubschrauber der Polizei über der Stadt kreist. Irgendeiner schafft es immer und schreibt keine drei Minuten später bei Face- book: „Was macht denn der Hubschrauber da?“. Von da ab läuft alles wie von Geisterhand. Den Hubschrauber hören und sehen mehrere Tausend Menschen. „Jetzt steht er gerade hier“, schreibt der Nächste. Wenn der Hubschrauber abends oder nachts über die Stadt fliegt, wird es besonders krass.
Schnell kommen da die ersten „Ich kann nicht schlafen“Sprüche. Manche Bürger wählen auch den Notruf 110 und beschweren sich bei der Polizei über den Polizeihubschrauber.
Erst am vergangenen Sonntag war es in Mettmann soweit. Gesucht und gefunden wurde mit Hilfe des Hubschraubers ein 15-jähriger Junge. Zwischendurch gabe es bei Facebook 120 Kommentare wegen des Hubschraubers. Der Hubschrauber ist nur im Einsatz, wenn jemand gesucht oder vermisst wird.
Angehörige machen sich große Sorgen um ihre demente Mutter oder die minderjährige Tochter, die nicht nach Hause gekommen ist. Darüber müsse sich keiner aufregen.