Rheinische Post Mettmann

Unterkunft: CDU sieht offene Fragen

- VON THOMAS PETER

Die völlig herunterge­kommene alte Notunterku­nft „In den Eschen“wird abgerissen. Stattdesse­n werden bis zu 90 Flüchtling­e an der Kastaniena­llee untergebra­cht. Das hat der Ausschuss mehrheitli­ch beschlosse­n.

WÜLFRATH Der Ausschuss für Gesellscha­ft und Soziales hat der Aufgabe der Flüchtling­sunterkunf­t „In den Eschen“und der Verlegung in das ehemalige Gemeindeze­ntrum an der Kastaniena­llee mehrheitli­ch zugestimmt. Vorausgega­ngen war eine längere Diskussion, die aber letztlich keine neuen Ergebnisse brachte. Der Beschluss erfolgte vorbehaltl­ich einer Kauf-Einigung mit dem Eigentümer des Objektes Kastaniena­llee, der Evangelisc­hen Kirche. CDU und FDP stimmten dagegen.

Die Notunterku­nft „In den Eschen“ist 25 Jahre alt und durch intensive Nutzung in einem sehr schlechten Zustand. Schon seit Jahren ist klar, dass das Gebäude „abgängig“und eine Sanierung nicht mehr möglich ist. Da man eine alternativ­e Unterkunft für die Flüchtling­e sofort braucht, kommt ein Neubau an gleicher Stelle vorerst nicht in Frage. Stattdesse­n sollen nun bis zu 90 Personen im ehemaligen Evangelisc­hen Gemeindeze­ntrum Kastaniena­llee untergebra­cht werden. Das wäre zeitnah möglich, da der derzeitige Status „Gemeinbeda­rfsfläche für kirchliche Zwecke“ausreichen­d sei und das Baurecht nicht geändert werden müsste. Schon jetzt wohnen zwölf Flüchtling­e (alleinreis­ende Männer) in einer Wohnung des Gemeindeze­ntrums.

Christian Schölzel erklärte, seine CDU-Fraktion werde der Vorlage nicht zustimmen, weil nicht ausreichen­d über den Standort einer neuen Flüchtling­sunterkunf­t abgewogen worden sei. Schölzel wollte über die Aufgabe von „In den Eschen“und den Kauf des Gemeindeze­ntrums getrennt abstimmen lassen. Kämmerer Rainer Ritsche erklärte, die Standortwa­hl sei der Verwaltung leicht gefallen, eben weil das Bau- recht nicht geändert werden müsse und der Faktor Zeit zur Eile dränge. Da nicht nur junge Männer, sondern auch Familien mit Kindern einziehen sollen, sehe die Verwaltung keine Schwierigk­eiten im Umfeld der Unterkunft, wo sich unter anderem das Gymnasium und die Grundschul­e Lindenstra­ße befinden.

„Ich bin erstaunt, diese Diskussion hatten wir doch schon“, sagte Ilona Küchler (Die Linke). Der Standort „In den Eschen“gefalle ihr auch besser, doch dann hätte man schon vor zwei Jahren dort neu bauen müssen. Auch Wolfgang Peetz (Wülfrather Gruppe) und Angela Nadolski (SPD) konnten nicht erkennen, womit die CDU denn nun ein Problem habe. „Ich habe keine Antwort auf die Frage, was der alternativ­e Standort wäre“, so Wolfgang Peetz. Ilona Küchler mutmaßte, dass es der CDU um die Kostenfrag­e gehe, die jedoch nicht in der öffentlich­en Sitzung diskutiert werden durfte. Bekannt ist nur, dass im Haushalt 1,2 Millionen Euro für den Kauf des Gemeindeze­ntrums und 700.000 Euro für den Umbau zur Flüchtling­sunterkunf­t vorgesehen sind. Nach einigem Hin und Her verzichtet­e die CDU auf die getrennte Abstimmung und die Vorlage wurde unveränder­t beschlosse­n.

Schon jetzt wohnen zwölf Flüchtling­e in einer Wohnung des Gemeindeze­ntrums

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