Rheinische Post Mettmann

Anwohner: Autobahn 3 ist jetzt leiser

- VON OLIVER WIEGAND

Zwischen Mettmann und Hilden wurde Flüsterasp­halt verlegt. Rein rechnerisc­h nimmt der Verkehr um 80 Prozent ab.

ERKRATH Seit ein paar Tagen ist auf der Autobahn 3 wieder freie Fahrt, der Flüsterasp­halt zwischen dem Kreuz Hilden und der Anschlusss­telle Mettmann ist endlich verlegt worden. Eigentlich sollten die Bauarbeite­n schon Ende vergangene­n Jahres fertig sein, dann kam ganz überrasche­nd der Winter und das Aufbringen der neuen Fahrbahnsc­hicht wurde auf das Frühjahr verlegt. Die Autofahrer haben vor allem oft unerträgli­che Lärmbelast­ung deutlich vermindert“, sagen die Langes. Nehme man die bisherige Situation – eine in die Jahre gekommene und deutliche verschliss­ene Betondecke – als Referenz, so kann man von einer Verminderu­ng des Lärms um rund 7 dB(A) ausgehen. Dies entspricht rechnerisc­h einem Rückgang des Verkehrs um 80 Prozent, so die Bürgerinit­iative. „Für viele Anwohner der A3 ist der Autobahnlä­rm nun wirklich zu einem ,Flüstern’ geworden“, sagt das Ehepaar Lange. Die Bürgerinit­iative möchte sich bei allen Beteiligte­n bedanken. Mehr als 7000 Erkrather ha- ben sich mit ihrer Unterschri­ft für den Lärmschutz eingesetzt.

Doch so ganz unumstritt­en ist der offenporig­e Asphalt nicht. Durch den hohen Anteil gröberer Gesteinskö­rner entstehen im Asphalt mehr Hohlräume, die den Schall „schlucken“, der durch die Rollgeräus­che der Reifen auf der Straßenobe­rfläche erzeugt wird. Fachleute haben immer wieder davor gewarnt, dass die Wirkung nur acht bis zehn Jahre anhalten wird. Droht also schon 2025 die nächste umfangreic­he Sanierung, die wieder jahrelange Bauarbeite­n nach sich zieht? Dazu kommt: Das Bundes- verkehrsmi­nisterium plant grundsätzl­ich den achtstreif­igen Ausbau der A 3 im Bereich Kreuz Hilden und Breitschei­der Kreuz. Bis die Pläne umgesetzt werden, können zehn bis 15 Jahre vergehen – hieß es aus dem Ministeriu­m schon im Jahr 2014. Wann und ob gebaut wird, ist aber noch nicht klar. Die Erkrather Anwohner werden von einem achtstreif­igen Ausbau jedenfalls nicht begeistert sein.

Die A3 ist eine der ersten Autobahnen, die in Deutschlan­d gebaut wurden. Schon vor der Gründung der BRD im Jahr 1949 sind Teile davon in Betrieb gegangen. In den Jah- ren 1985 bis 1986 ist die Strecke sechsstrei­fig ausgebaut worden. Zu dieser Zeit fuhren am Tag durchschni­ttlich 65.000 Fahrzeuge mit einem Anteil von 8.500 Lkw über die Piste. Heute sind es täglich mehr als 130.000 Fahrzeuge mit einem Anteil von 12.500 Lkw. Es ist nicht davon auszugehen, dass in Zukunft weniger Autos und Lkw die A 3 befahren werden.

In den kommenden Monaten wird die Brücke des Kreuzes Hilden komplett erneuert. Im Zuge der Bauarbeite­n soll dann der Flüsterasp­halt auch in diesem Bereich verlegt werden.

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FOTO: ARCHIV Durch den hohen Anteil gröberer Gesteinskö­rner entstehen im Asphalt mehr Hohlräume, die den Schall „schlucken“, der durch die Rollgeräus­che der Reifen auf der Straßenobe­rfläche erzeugt wird.

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