Anwohner fordern mehr Kontrollen
In der Poststraße werden Halteverbote ignoriert. Die Schilder „Anlieger frei“sind entfernt worden.
METTMANN Klaus und Hildegard Beckmann, Anwohner der Poststraße, haben sich in einem offenen Brief bei der Kreispolizeibehörde Mettmann über die derzeitige Verkehrssituation in der Poststraße beschwert. Die neue Verkehrsregelung sei zwar ausgeschildert, werde aber von vielen Verkehrsteilnehmern nicht befolgt. Die Poststraße sei eine Einbahnstraße, für Pkw und Motorräder gesperrt, Ausnahme: Anlieger und Linienverkehr. Sie sei eine verkehrsberuhigte Straße mit Schrittgeschwindigkeit und sie habe ausgewiesene Parkflächen und Flächen mit absolutem Halteverbot. Die Realität sehe zur Zeit aber so aus: Auf der etwa 150 Meter langen Poststraße stünden über 30 Verkehrs- schilder, die den Verkehr regeln sollten. Viele Autofahrer seien überfordert, beim Fahren alle Gebote und Verbote aufzunehmen. Die Folge: „Autos parken auf Flächen, die mit absolutem Halteverbot belegt sind. Falschparker hindern Busse an der Durchfahrt, die wiederum halten und hupen, um den Falschparker auf die Behinderung hinzuweisen. Es kommt zu Rückstaus.“
Und: „Viele Pkw und Transporter nutzen die Straße als Abkürzung, um am Ende der Poststraße verbotswidrig nach rechts abzubiegen, in Richtung Wülfrath oder Schwarzbachstraße.“
Die Straße sei als verkehrsberuhigter Bereich mit Schrittgeschwindigkeit ausgewiesen, was in der Realität so gut wie nie eingehalten werde. „Als Anwohner der Poststraße müssen wir neben der hohen Belastung durch die Buslinien (mit täglich 100 Busfahrten) auch die ,Nicht Anlieger’ Fahrzeuge ertragen.“
Was nützen die aufgestellten Verkehrsregelungen, wenn sie nicht kontrolliert und die Missachtungen nicht geahndet werden?, fragt Klaus Beckmann. Er erwartet von der Stadt und der Polizei, dass die Verkehrsregeln deutlicher vermittelt werden und die Polizei als verantwortliche Behörde für den fließenden Verkehr die Einhaltung der Regelungen überwache und Missachtungen ahnde, so dass die angespannte Situation während der Umbauarbeiten nicht weiter eskaliere und das Wohnen auf einer kleinen verkehrsberuhigten Straße erträglich bleibe. Auch RP-Leser Mike Saxton hält die Beschilderung für sub- optimal. „Dass bei einer Freigabe des Baustellenbereichs für Anlieger aus allen Richtungen etliche Verkehrsteilnehmer diese Beschilderung ignorieren würden, müsste der Stadt auch bewusst sein. Immerhin ist dies das Hauptargument für eine vollständige Netztrennung.“Eine Rückkehr zur ursprünglich geplanten Verkehrsführung sei durch einfaches Entfernen des Zusatzschildes „Anlieger frei“an Schwarzbachstraße und Flintropstraße möglich. Danach könnte die Polizei den Verkehrsfluss durch einfache Ordnungsmaßnahmen wiederherstellen. Die Stadtverwaltung hat gestern reagiert und die „Anlieger frei“Schilder abmontiert. Die untere Flintrop-Straße ist somit für den Verkehr (außer Busse und Taxen) gesperrt.