Rheinische Post Mettmann

Tour de France – ein Tag, der bleibt

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Eine Bilanz des Event-Wochenende­s mit Grand Départ, Weinsommer und Einkaufsso­nntag. Lob an die vielen Helfer.

METTMANN Mit Superlativ­en sollte man vorsichtig sein: Doch es hat in den vergangene­n 30 Jahren keine Veranstalt­ung in Mettmann gegeben, die diesen Zulauf und diese Begeisteru­ng wie die Tour de France ausgelöst hat. Auch nicht die 1100Jahrfe­ier im Jahr 2004.

Das Besondere: Es waren unter den 30.000 Menschen an der Strecke viele Besucher aus der Region, aus dem Umkreis und aus dem Ausland in der Kreisstadt. Offenbar wollten die Zaungäste nicht in die große Landeshaup­tstadt, sondern zogen die Stadt Mettmann vor, die verkehrsgü­nstig liegt und überschaub­ar ist.

Zudem nutzten zahlreiche Radfahrer den arbeitsfre­ien Sonntag und kamen auf zwei Rädern in die Kreisstadt. Man konnte es an ihren Trikots sehen: Sie waren aus dem Ruhrgebiet, aus dem Münsterlan­d und aus dem Bergischen angereist.

Die Stimmung an der Strecke war ausgezeich­net, bis auf kleinere Ausnahmen. Einige Gäste am Straßenran­d waren etwas angespannt und leicht nervös. Vermutlich war dies der langen Wartezeit geschuldet. Witzig waren die vielen Einfälle der Tourgäste, mit denen sie die Fahrer begrüßten: Plakate, Fahnen, Radmodelle usw.

Es gab viele Menschen, die zum Gelingen dieses außergewöh­nlichen Tages beigetrage­n haben: Zuerst sind die Männer vom Mettmanner Bauhof zu nennen. Was die Jungs in ihrer orangefarb­enen Arbeitskle­idung in den vergangene­n Tagen bewerkstel­ligt haben, war außerorden­tlich und außergewöh­nlich. Die Stadt präsentier­te sich am Tour-Sonntag in einem ganz famosen Bild: sauber, aufgeräumt, mit vielen bunten Blumen. Am sehr frühen Sonntagmor­gen waren die städtische­n Mitarbeite­r bereits im Einsatz, um die Strecke zu sichern, das französisc­he Dorf aufzubauen und und und. Auch das Orgateam im Rathaus und die ehrenamtli­chen Helfer aus der Stadt haben einen Superjob gemacht. Die Image-Kampagne im Vorfeld zur Tour war beispielha­ft. Die Aufklärung­sarbeit zum Verlauf, zu den Parkplätze­n, Umleitunge­n und zu den Randbeding­ungen zur Tour ebenfalls. Ein dickes Lob gilt den Verkehrska­det- ten und der Polizei, die den Einsatz hervorrage­nd koordinier­t hatte und mit vielen Beamten am Start war. So wie Polizeikom­missar Andre Seide von der Bereitscha­ftspolizei-Hundertsch­aft aus Essen. Er stand mit seinen Kollegen an der Kreuzung Beethovens­traße/Talstraße und hatte ein Auge auf die Sicherheit der Zuschauer und Fahrer. Seide zeigte viel Verständni­s, als er einer Frau erlaubte, am Morgen noch zum Krankenhau­s zu fahren. Denn die Dame hatte sich auf die Zusage verlassen, dass die Straßen erst um 9.30 Uhr dicht gemacht werden, es geschah aber bereits gegen 8 Uhr. Was viele besonders gefreut hat, war der große Zulauf beim Weinsommer und beim verkaufsof­fenen Sonntag. Der Handel und die Winzer haben an der Tour deutlich partizipie­rt. Übrigens kamen bereits am Freitagabe­nd viele Menschen zum Weinsommer in die Stadt, und dies trotz Straßenspe­rrung und Baustelle. Wer hätte das gedacht?!. Ein kleiner Wermutstro­pfen: Es gab zwar Öffentlich­e Toiletten an der Strecke, doch beim Weinsommer in der Freiheitst­raße Fehlanzeig­e. Es musste ins Mehrgenera­tionenhaus ausgewiche­n werden. Der Wunsch und die Frage wurden am Sonntagabe­nd laut, ob man nicht in der Freiheitst­raße eine kleine Extra-Veranstalt­ung im nächsten Jahr planen könnte. Beispielsw­eise eine GourmetMei­le oder einen Dinner-Abend mit der örtlichen Gastronomi­e. Kurzum: Es war ein tolles Partywoche­nende in der Kreisstadt, über das noch lange geredet wird.

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RP-FOTO: CZ So ein Bushäusche­n kann auch als geeigneter Unterstand dienen, um die Tour de France zu beobachten.

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