Rheinische Post Mettmann

CDU fordert kleinere Schulklass­en

- VON GÜNTER TEWES

Die Sekundarsc­hule bildet im nächsten Jahr eine zusätzlich­e Klasse für Seiteneins­teiger. Sie soll alle 15 Kinder, die die Erprobungs­stufe des Gymnasiums nicht schaffen, aufnehmen.

WÜLFRATH Bald gibt’s Zeugnisse. Schon jetzt erteilt die Wülfrather CDU der alten, rot-grünen Landesregi­erung für die vergangene Legislatur­periode bei der Schulpolit­ik schlechte Noten. Sie habe die Kommunen in ein Dilemma geführt, betonten der neue Landtagsab­geordnete Martin Sträßer sowie Andreas Seidler, stellvertr­etender Bürgermeis­ter, und Fraktionsv­orsitzende­r Axel Effert gestern vor der Presse. Nach den Worten der CDU-Spitzen zeigt sich dies nun schmerzlic­h bei den besonderen Herausford­erungen, vor denen derzeit die Wülfrather Sekundarsc­hule angesichts der hohen Zahl der Seiteneins­teiger steht.

„Schulen müssen besser ausgestatt­et werden. Wir brauchen mehr Räume und mehr Lehrer; die Klassen dürfen nicht zu groß werden“, betonten Sträßer, Seidler und Effert. Für die Sekundarsc­hule der Kalkstadt gilt diese Forderung jetzt offensicht­lich umso mehr. Denn 15 Kinder müssten nach der Erprobungs­stufe das Gymnasium verlassen. Hinzu kämen weitere aus Heiligenha­us und Mettmann, erklärte Sträßer.

Deshalb wird die Sekundarsc­hule Wülfrath zum kommenden Schul- jahr eine Überhangkl­asse einrichten. Das hat die Koordinier­ungssitzun­g des Kreises Mettmann ergeben, wie die Bezirksreg­ierung Düsseldorf inzwischen mitgeteilt hat. Die zusätzlich­e, vierte Klasse wird von allen schulformw­echselnden Kindern aus Wülfrath und weiteren Kindern aus Nachbarstä­dten besucht. Die Umsetzung wird seitens des Schulträge­rs mit der Bezirksreg­ierung geklärt. Die Angelegenh­eit wird auch Thema der Ratssitzun­g am 11. Juni sein, heißt es bei der Stadt. Eltern hatten sich Sorgen gemacht, wo Kinder, die die Erprobungs­sstufe des Gymnasiums nicht schaffen, unterkomme­n sollen. Der Weg nach Mettmann oder Heiligenha­us ist viel zu weit.

Sträßer, Seidler und Effert kritisiere­n, dass die Stadt Wülfrath in die Gespräche zur Bildung der zusätzlich­en Klasse nicht eingebunde­n war. Vielmehr sei die Kalkstadt vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Ihre Forderung: „Schulen müssen so ausgestatt­et werden, dass sie Schulformw­echsel ermögliche­n können. Dazu bedarf es freie Plätze.“Mit der zusätzlich­en Überhangkl­asse ist das Problem nach ihren Worten nicht gelöst. Wie Andreas Seidler schilderte, stellt sich dies in jedem Jahr – „seitdem wir die Hauptschul­e nicht mehr haben“.

Als richtige und wichtige Weichenste­llung wertete er, das Grundstück des Niederberg­ischen Museums als potenziell­e Erweiterun­gsfläche der Sekundarsc­hule vorzuhalte­n. „Die CDU habe vorausscha­uend gesagt, das Grundstück eben nicht zu verkaufen.“

Unterdesse­n verwies der neue Landtagsab­geordnete Sträßer auf den Koalitions­vertrag, der Schulen in Zukunft mehr Spielräume der Einflussna­hme gibt. „Wir wollen die Entscheidu­ngsmöglich­keiten der Schulen stärken.“

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RP-FOTO: TEPH „Schulen müssen so ausgestatt­et werden, dass sie Schulformw­echsel ermögliche­n können“, so Axel Effert (v.l), Andreas Seidler und Martin Sträßer.

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