Das Königspaar und sein kleiner Prinz
Das sucht seinesgleichen bei den Schützen: Ausgerechnet in ihrem Königsjahr haben Christine Weilkes und Heiko Legner den kleinen Felix bekommen.
Für Heiko Legner und seine Königin Christine sollte es in mehrfacher Hinsicht ein ebenso ereignisreiches wie unvergessliches Königsjahr bei den St. Sebastianus-Schützen von 1316 werden. Das deutete sich bereits im Juli vergangenen Jahres an, als der selbstständige Kaufmann in der Reinigungsbranche zum Nachfolger von Andreas-Paul Stieber, wie Legner dem ersten Zug der Gesellschaft Reserve angehörig, ernannt wurde. Seine Partnerin war da schon in freudiger Erwartung, das Baby sollte an Weihnachten das Licht der Welt erblicken. Hinzu kam, dass der Königsvogel ganz schön Zicken machte, bis der nervenaufreibende Kampf um die Königswürde einen verdienten Sieger hervorbrachte. Das war eben der damals 39jährige Heiko Legner, dem damit die zusätzliche Ehre zuteil wurde, für den Rest des Jubiläumsjahres – 700 Jahre St. Sebastianus-Schützenverein – als König auftreten zu dürfen.
In der Folgezeit stellte das strahlende Paar mehrfach unter Beweis, dass es schon lange kein so junges Königspaar mit einer derart positiven Ausstrahlung in Düsseldorf gab. Legner feierte gerne mit beim Gartenfest von Till’s Freunden, trank ein kühles Alt mit Jochen Busse im Brauhaus Schlüssel oder spendete für die Tombola beim Krönungsball der Reserve ein Jahr Fensterputzen. Nicht immer war dabei die Königin aus verständlichen Gründen an seiner Seite. „Für das große Verständnis, dass uns entgegengebracht wurde, weil wir eben nicht immer gemeinsam als Königspaar aufgetreten sind, muss ich mich besonders bedanken“, erklärt Legner. Und am 29. Dezember war es dann soweit.
Der kleine Felix hatte sich doch noch ein paar Tage mehr Zeit genommen, als ursprünglich erwartet wurde: Aber umso größer war die Freude bei Heiko Legner und Christine Weilkes, als der knapp 3680 Gramm schwere und 54 Zentimeter große Filius um 12.09 Uhr kam. Der frischgebackene
Heiko Legner Papa kommentierte das freudige Ereignis ebenso stolz wie knapp: „Ein echter Wonneproppen.“
Ob Felix auch ein Schütze wird? Man wird sehen, für Legner steht aber auch unabhängig davon fest, dass das Schützenbrauchtum eine Zukunft hat. Ein Grund: „Das Miteinander wird in unseren Kreisen immer noch groß geschrieben. Der Zusammenhalt von Alt und Jung, das Einbinden und Betreuen von Kranken und vereinsamten Menschen sowie der Spaß an gemeinsamen Aktivitäten in unserem sozialen Netzwerk gibt Kraft und Zuversicht für die Zukunft der Schützen.“Eine Aussage, die sitzt und zeigt, dass Legner das Königssilber zurecht trägt.
Dass er seinen Worten auch Taten folgen lässt, beweist das Engagement des Königspaares für die „Froschkönige gegen Kinderarmut“. Der Verein leistet Hilfestellung im Alltag und kümmert sich um schulische Förderung, wenn die finanziellen Mittel dazu fehlen. Das kann bedeuten, dass die freiwilligen Helfer sich an den Kosten für den Mittagstisch beteiligen; dass man Beihilfe und Unterstützung bei der Anschaffung von Unterrichtsmaterialien leistet; dass die Froschkönige bei Mitgliedsbeiträgen für den Sportverein einspringen; dass man sich um Lebensmittel, Hygiene und sogar um medizinische Hilfsmittel kümmert. Damit kann Legner sich identifizieren.
„Die Grundidee unseres Brauchtums ist das uneigennützige Engagement vieler ehrenamtlicher Mitglieder, die einen oft großen Teil ihrer Freizeit für das Wohl des Brauchtums einsetzen“, betont er zudem. Davor ziehe er den Hut, denn es sei keineswegs selbstverständlich, dass sich die Kameraden mit so viel Einsatz um das Wohlergehen des Vereins bemüht. „Auch manchmal unter widrigen Umständen.“
Jetzt geht es für das Königspaar darum, die letzen Tage ihrer Amtszeit in vollen Zügen zu genießen. Beginnend mit der Kirmeseröffnung heute. Morgen folgt der Große Festzug von der Reitallee im Hofgarten durch die Altstadt zum Rathaus. Am Sonntag folgt der Historische Festzug durch die geschmückten Straßen der Landeshauptstadt, bei dem Legner vorab die Ehre zuteil wird, die Front abzuschreiten. Am Dienstag wird dann sein Nachfolger ausgeschossen. Am kommenden Freitag schließlich wird die neue Majestät gekrönt, und Heiko Legner und Christine Weilkes können beim Großen Feuerwerk über der Kirmes das aufregende Jahr als Königspaar der Düsseldorfer St. Sebastianus-Schützen von 1316 noch einmal in gebührendem Rahmen Revue passieren lassen.
Seinem Nachfolger gibt Heiko Legner schon mal Folgendes mit auf den Weg: „Jeder Tag, den man mit den Kameraden verbringen wird, ist ein lohnenswerter und lebensbereichernder Tag.“
„Der Zusammenhalt gibt Kraft und Zuversicht für die Zukunft der Schützen“
Schützenkönig