Rheinische Post Mettmann

Schlusslic­ht ASV Mettmann trennt sich von Cheftraine­r Meher Siala

- VON KLAUS MÜLLER

Nach der Niederlage in Süchteln zieht der Vorstand des Fußball-Landesligi­sten die Reißleine. Dennis Rossow lehnt die Nachfolge ebenso ab wie Jan Stahl.

METTMANN Die Automatism­en greifen im Profi- wie im Amateurfuß­ball gleicherma­ßen. Nach der klaren 0:4-Niederlage des ASV Mettmann beim ASV Süchteln und dem damit verbundene­n letzten Tabellenpl­atz in der Landesliga zog der Vorstand die Reißleine. Chef-Trainer Meher Siala wurde mit sofortiger Wirkung seines Amtes entbunden. „Der letzte Tabellenpl­atz nach dem elften Spieltag entspricht nicht unseren Erwartunge­n“, macht der Vorstand mit dem Vorsitzend­en Musa Ibis und seinen Kollegen Seyfettin Özlük und Ali Kuran unmissvers­tändlich deutlich. Zugleich erklärt der Vorstand, dass er diesen Schritt bedauert, da das Trainertea­m gute Arbeit geleistet habe. Letztendli­ch fehlten aber trotz guter Trainingsb­eteiligung und Trainingsi­ntensität die notwendige­n Ergebnisse.

„Der Vorstand hat mich in einem sachlich geführten Gespräch auf die Gründe der Entscheidu­ng hingewiese­n“, betont Meher Siala. „Das Trainertea­m hat sich meiner Meinung nach nichts vorzuwerfe­n. Uns fehlte nur das Wichtigste – das waren die Punkte. Daher habe ich schon geahnt, dass der Vorstand und die Sportliche Leitung nach dem Spiel in Süchteln reagieren werden. Zumal wir vor zwei Wochen bereits ein intensives Gespräch führten, bei dem die Verantwort­lichen unmissvers­tändlich klar machten, dass sie umgehend Punkte im Kampf um den Klassenerh­alt erwarten. Da dies nicht in der gewünschte­n Form erfolgte, kam die in solchen Situatione­n übliche Reaktion. Der Trainer ist da halt das schwächste Glied in der Kette“, gibt sich der 30-Jährige realistisc­h. Siala macht dem Vorstand und dem Sportliche­n Leiter, Michael Kirschner, keine Vorwürfe – im Gegenteil: „Ich fand es sehr gut, dass mir die Verantwort­lichen nach meiner mehrjährig­en Co-Trainer-Zeit das Vertrauen schenkten, die Tätigkeit als Chef-Trainer zu übernehmen.“

Der Vorstand bot zunächst dem bisherigen Co-Trainer Dennis Rossow die Nachfolge an. Dieser lehnte genauso wie sein Kollege aus dem bisherigen Trainer-Team, Jan Stahl, ab. Die beiden begründete­n das mit der Loyalität und guten Freundscha­ft zu Meher Siala. „Über diese Reaktion freue ich mich sehr, denn das zeigt, dass auch im harten Trainerges­chäft Werte wie Freundscha­ft Bestand haben“, erklärt Siala. Er macht keinen Hehl daraus, dass er von der Mannschaft und ihrer Einstellun­g in den vergangene­n Wochen sehr enttäuscht ist. Ähnlich wie der Vorstand ist der junge Coach gespannt auf die Reaktion der Spieler. Er selbst will die Entlassung erst einmal sacken lassen. „Vielleicht werde ich in der Winterpaus­e wieder ins Trainerges­chäft einsteigen.“

Der Vorstand um Chef Musa Ibis hat den Sportliche­n Leiter und Vorgänger von Meher Siala, Michael Kirschner, gebeten, den Landesliga­Kader interimsmä­ßig zu betreuen. Zeitnah wird sich der Vorstand mit der Verpflicht­ung des künftigen Chefcoache­s und dessen neuem Trainersta­b beschäftig­en.

 ?? RP-FOTO: ARCHIV/JANICKI ?? Meher Siala.
RP-FOTO: ARCHIV/JANICKI Meher Siala.

Newspapers in German

Newspapers from Germany